VATIKAN - PAPSTAUDIENZ FÜR DIE TEILNEHMER DER VOLLVERSAMMLUNG DER KONGREGATION FÜR DEN KLERUS: „DIE STRUKTUR DER KIRCHE KANN NICHT ANHAND VON MENSCHLICHEN POLITISCHEN MODELLEN DEFINIERT WERDEN. IHR HIERARCHISCHER AUFBAU GRÜNDET AUF DEM WILLEN CHRISTI UND IST ALS SOLCHES TEIL DES ‚DEPOSITUM FIDEI’, DAS IM LAUFE DER JAHRHUNDERTE GANZHEITLICH WEITERGEGEBEN WERDEN MUSS

Montag, 12 Januar 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Die Hirten haben die Aufgabe das Gottesvolk zu lehren, zu regieren und zu heiligen, während die Laiengläubigen zusammen mit ihnen aktiv an der Sendung der Kirche teilnehmen und zwar in einem konstanten Zusammenspiel der Kräfte und zwar unter Beachtung der jeweiligen spezifischen Berufungen und Charismen“, betonte Papst Johannes Paul II. bei der Audienz für die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für den Klerus am 10. Januar. Im Mittelpunkt der Vollversammlung standen die beiden Themen „Die Beratungsorganismen secundum legem und praeter legem“ und die „Pastoral in den Heiligtümern“.
Die Zusammenarbeit mit den Laiengläubigen findet vor allem auch in den verschiedenen vom Kirchenrecht vorgesehenen Organismen auf der Ebene von Diözesen und Pfarrgemeinden statt. Die bereits auf der Grundlage der Konzilsdokumente entstandenen Einrichtungen müssen heute dem 1983 verabschiedeten Kodex des Kirchenrechts angepasst werden. „Es muss eine ausgeglichene Beziehung zwischen der Rolle der Laien und der dem Weiheamt des Bischofs oder des Priesters eigenen Rolle bewahrt werden“, betonte der Papst. „Die legitimen Hirten sollen bei der Ausübung ihres Amtes nicht als einfache Verantwortliche für die Entscheidungsfindung aufgrund mehrheitlicher Beschlüsse der Kirchenversammlung betrachtet werden. Die Struktur der Kirche kann nicht mit einfachen menschlichen politischen Modellen definiert werden. Ihre hierarchische Konstitution gründet auf dem Willen Christi und als solche ist sie Teil des „depositum fidei“, dass über die Jahrhunderte hinweg ganzheitlich weiter gegeben werden muss“.
Was die Pastoral in den Heiligtümern anbelangt, von denen zahlreiche Pilger auf der Suche nach Gott angezogen werden, betonte der Papst die Notwendigkeit, dass dort Priester mit besonderer seesorglichem Empfindungsvermögen tätig sein sollten, die von apostolischem Eifer beseelt und mit dem väterlichen Sinn für Aufnahme ausgestattet und in der Kunst des Predigens und der Katechese gefestigt sind“. Diejenigen die sich dem Sakrament der Beichte widmen, sollten vor allem auch in den Wallfahrtsstätten eine „angemessene lehramtliche und pastorale Ausbildung“ besitzen.. Liturgische Feiern und vor allem die Heilige Messe sollten stets „sorgfältig vorbereitet und mit großer Hingabe gestaltet werden, damit sie die Gläubigen zur aktiven Teilnahme anregen“. Der vollständige Wortlaut der Ansprache des Heiligen Vaters ist in Italienisch zugänglich unter:
http://www.evangelizatio.org/portale/adgentes/pontefici/pontefice.php?id=36
(S.L.) (Fidesdienst 12/1/2004 – 35 Zeilen; 376 Worte)


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