VATIKAN - Papstaudienz für die Bischöfe Guatemalas: "Ich ermutige euch, die Evangelisierungstätigkeit der Kirche im Kontext des gegenwärtigen kulturellen Wandels und der Globalisierung mit erneuertem Geist fortzusetzen und die Predigttätigkeit und Katechese zu intensivieren."

Freitag, 7 März 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) - "Wie es bereits mein verehrter Vorgänger, Johannes Paul II. bei seinem ersten Besuch in eurem Land getan hat, ermutige ich euch die Evangelisierungstätigkeit der Kirche im Kontext des gegenwärtigen kulturellen Wandels und der Globalisierung mit erneuertem Geist fortzusetzen und die Predigttätigkeit und Katechese zu intensivieren, indem ihr Jesus Christus, den Sohn Gottes als Grundalge und Daseinsberechtigung aller Gläubigen verkündet". Mit dieser Aufforderung wandte sich Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe Guatemalas, die er am 6. März im Vatikan in Ad limina-Audienz empfing. "Die Evangelisierung der Kulturen", so der Papst weiter, "ist eine wichtige Aufgabe, damit das Wort Gottes für jeden zugänglich beleibt und es - wenn es mit Geist und Herz verinnerlicht worden ist - zum Licht wird, das die Kulturen erleuchten kann; zum Wasser, das die Kulturen durch die Botschaft des Evangeliums, die das Heil zur ganzen Menschheit bringt, zu reinigen vermag."
Angesichts der Sorgen der Bischöfe im Hinblick auf die Zunahme der Gewalt und der Armut in weiten Teilen der Bevölkerung Guatemalas, die dazu führt, dass viele Menschen auswandern, was sich oft negativ auf die Personen und die Familien auswirkt, bat der Papst die Bischöfe, sich darum zu bemühen, "das barmherzig Antlitz des Herrn zu zeigen, von dem die Kirche Abbild zu sein berufen ist, sowie alle zu begleiten und ihnen großherzig und hingebungsvoll zu dienen, insbesondere jenen, die leiden müssen und denen es an Schutz fehlt." Mit Blick auf die Verbreitung von Sekten oder Gruppen, "die sich als charismatische bezeichnen, die Verwirrung stiften oder sogar die kirchliche Einheit gefährden könnten", bat der Papst die Bischöfe darum, die Festigkeit im Glauben und die Teilnahme an den Sakramenten zu stärken.
Im Hinblick auf die Familie, die in der einheimischen Kultur einen zentralen Platz einnehme, heute aber pastoralen und menschlichen Herausforderungen gegenüberstehe, betonte Papst Benedikt XVI. die Notwendigkeit, sich weiterhin um eine gute Bildung und Vorbereitung der Ehekandidaten zu bemühen, "unentwegt Glaube und Hoffnung in aller Häuser zu bringen und dafür Sorge zu tragen, dass Familien mit der notwendigen Hilfe, ihre Pflicht erfüllen können".
Der Papst erinnerte auch an die Priester, die wichtigsten Mitarbeiter der Bischöfe, und betonte, dass sie "den eigenen Bischof als wahren Vater und Lehrer betrachten sollten, der ihnen nahe ist und der ihnen bei spirituellen und materiellen Problemen hilft und ihnen in schwierigen Momenten mit Rat und Tat zur Seite steht. Sie brauchen Ermutigung auf dem Weg der wahren priesterlichen Heiligkeit, als Männer des Glaubens und sie brauchen auch angemessene Mittel, damit sie ihre menschliche und theologische Bildung vertiefen können".
Abschließend erinnerte der Papst an den Zweiten Amerikanischen Missionskongress, der 2003 in Guatemala stattfand und an das Schlussdokument der V. Generalkonferenz der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik in Aparecida. Er forderte die Bischöfe in diesem Zusammenhang dazu auf, das missionarische Engagement in den Diözesen und Apostolischen Vikariaten des Landes zu intensivieren und die im Bereich der Evangelisierung übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen.
Die Bischöfe sollen "das ihnen anvertraute Volk Gottes … mit dem eigenen Wort und den eigenen Taten leiten, damit die Kirche weiterhin als Quelle der Hoffnung für alle erstrahlen möge!" (SL) (Fidesdienst 07/03/2008 - 45 Zeilen, 541 Worte)


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