AFRIKA/DOMINIKANISCHE REPUBLIK - HINTERGRUND – DIE KRISE IN DER ZENTRALAFRIKANISCHEN REPUBLIK

Donnerstag, 4 Dezember 2003

Rom (Fidesdienst) – Die dramatischen Ereignisse, die Schwester Petra Urietti erleben musste, fanden in einer für die Zentralafrikanische Republik besonders schwierigen Zeit statt. Am 28. Mai 2001 verübte eine bewaffnete Gruppe einen erfolglosen Angriff auf die Residenz des Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik, Ange-Felix Patassé. Einige hohe Militärmitglieder wurden daraufhin zum Rücktritt von ihrem Amt gezwungen, da man vermutete, dass sie mit den Putschisten verbündet gewesen waren. Daruner auch der Oberbefehlshaber Francois Bozizé, der daraufhin in den Tschad flüchtete. Von dort aus organisierte Bozizé einen zweiten Putschversuch, der am 25. Oktober 2002 durchgeführt wurde: aufständische Soldaten verübten einen Angriff auf die Hauptstadt Bangui. Auch dieser Putsch konnte von den Soldaten Patassés mit Unterstützung von libyschen Einheiten, die seit längerem im Land stationiert waren, vereitelt werden. Doch die Einheiten unter Bozizè eroberten den Norden des Landes, wo sie für Unsicherheit sorgten. Banditen und Söldner aus dem Tschad plünderten die Zivilbevölkerung und insbesondere die katholischen Missionen. Einige Missionare mussten das Land verlassen, andere blieben trotz der Gefahr vor Ort.
Am 15. März 2003 eroberte Bozizé die Hauptstadt und zwang Patassé zur Flucht. Der neue „starke Mann“ des Landes, ernannte sich zum Interims-Präsidenten. Am 7. April wurde eine Übergangsregierung unter Abel Goumba gebildet. Die Regieru sezte sich aus 28 Vertretern aller politischen Parteien zusammen. Dabei kamen fünf Minister aus der Koalition der Oppositionsparteien, vier aus der Partei des neue Präsidenten, Francois Bozizé, zwei aus der Demokratischen Union, zwie aus der Befreiungsbewgung MPLC (Partei des ehemaligen Präsidenten Patassé). Die restlichen Ministerposten wurden an die kleineren Parteien, Bürgerinitiativen und die Armee verteilt.
Nach Angeben der neuen Regierung soll die Übergangszeit ein bis drei Jahre dauern, danach soll eine neue Regierung gewählt werden. Zu den Prioritäten der neuen Regierung gehört die Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung, die Sanierung der Staatsfinanzen und die Zahlung der Beamtengehälter, die während der vergangenen 32 Monate nicht ausgezahlt worden waren.

Daten zur Zentralafrikanischen Repbulik:

Ausdehnung 622.984 km2, Nachbarländer: Tschad (im Norden), Sudan (im Osten) , Demokratische Republik Kongo und Republik Kongo (im Süden), Kamerun (im Westen).
Einwohner: 3, 7 Millionen.
Wichtigste Volksstämme: Banda
(29%), Baja (25%), Ngbandi (11%), Azande (10%).
Religion: Protestanten 26%, Animisten 24%, Katholiki 17%, Muslime 15%.
Die Katholische Kirche (Angaben aus dem Statistischen Jahrbuch der Kirche 2001): Katholiken: 811.000; Diözesen: 8; Pfarreien: 122; Bischöfe:11; Weltpriester: 130; Ordenspriester: 132; Laienbrüder: 64; Schwestern: 371; Laienmissionare: 47; Katechisten: 4.073.
Die erste katholische Mission wurde von den Spiritanern 1894 in Ubanghi-Chari gegründet. Sie waren vom Apostolischen Präfekt von Brazzaville entsandt worden.
(LM) (Fidesdienst, 4/12/2003 – 43 Zeilen, 420 Worte)


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