EUROPA/SPANIEN - Erzbischof von Toledo äußert sich zu dem von der Regierung Zapatero an allen Schülen des Landes eingeführten Fach „Bürgerkunde“: „Der Staat möchte eine Vision des Menschen vermitteln, bei der Gott nichts zählt und die sich an einem radikalen Säkluarismus inspiriert“

Freitag, 11 Januar 2008

Toledo (Fidesdienst) - Der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Toledo, Kardinal Antonio Canizares, erinnerte bei einer Konferenz zu dem von der Regierung Zapatero an allen Schulen des Landes eingeführten Fach „Bürgerkunde“ daran, dass die Ablehnung dieses Faches „keine Frage der religiösen Konfession, sondern der Menschlichkeit“ sei. Deshalb betonte er insbesondere das unveräußerliche Recht der Eltern auf die freie Entscheidung im Hinblick auf die moralische und religiöse Erziehung ihrer Kinder.
Kardinal Canizares äußerte in diesem Sinn die Absicht „angesichts der Auferlegung einer bestimmten Auffassung vom Menschen und von der Moral, einige grundlegende Rechte zu schützen“. Damit wolle man „weder eine einheitliche Meinung zum Ausdruck bringen und noch die Positionen der Parteien angreifen oder gegen die Regierung vorgehen“.
In diesem Zusammenhang betonte der Erzbischof von Toledo, dass die moralische Erziehung der Kinder „keine Zuständigkeit des Staates“ sei, da es sich in diesem Fall um einen „nicht zu verleugnenden Verstoß“ gegen die Rechte der Eltern, der Erziehungseinrichtungen und der Lehrer handle. Nach Ansicht des Kardinals möchte der Staat „eine Vision des Menschen vermitteln, bei der Gott nichts zählt und die sich an einem radikalen Säkluarismus inspiriert“. Eine solche moralische Erziehung dürfen Christen seiner Meinung nach nicht akzeptieren, da sie gegen ihren Glauben verstößt. Dabei erinnert der Vorsitzende der Bischofskonferenz auch daran, dass 80% der Eltern für die eigenen Kinder den Religionsunterricht wünschen.
Kardinal Canizares wies ausdrücklich darauf hin, dass es ein Recht der Eltern sei, frei über die moralische und religiöse Erziehung ihrer Kinder zu entscheiden.
Abschließend erinnerte er auch daran, dass in keinem anderen europäischen Land bisher ein ähnliches Fach auf dem Lehrplan zu finden sei. In keinem anderen Land beabsichtige man eine „persönliche Identität“ zu formen. Dabei betonte der Kardinal, dass nicht nur die katholische Kirchen sondern auch andere Konfessionen das Fach „Bürgerkunde“ ablehnten. (RG) (Fidesdienst, 11/01/2008 - 30 Zeilen, 330 Worte)


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