AFRIKA/SIMBABWE - KIRCHLICHE ORGANISATIONEN VERURTEILEN FESTNAHME VON 100 FÜHRENDEN GEWERKSCHAFTLERN

Montag, 24 November 2003

Harare (Fidesdienst) - Die Situation in Simbabwe spitzt sich zu, nachdem es Anfang 2000 zu einer heftigen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Krise gekommen war. Robert Mugabe wollte im Rahmen einer Agrarreform Grundstücke, die sich im Besitz von 4.500 europäischen Großgrundbesitzern befanden, an die mehrheitlich afrikanische Bevölkerung neuverteilen. In der vergangenen Woche war nun die Festnahme von 100 führenden Gewerkschaftlern von den Vereinten Nationen, den Gewerkschaften selbst und von verschiedenen Menschenrechtsorganisationen kritisiert worden. Auch verschiedene christliche Kirchen hatten das Vorgehen der Regierung entschieden verurteilt. Die Harare Ecumenical Working Group hatte gegenüber der Presseagentur CISA die sofortige Freilassung der Festgenommenen gefordert. Es liege kein Verbrechen vor und die Verhafteten hätten nur versucht ihrer Pflicht gegenüber den Arbeitnehmern nachzukommen: "Wir können keinerlei Rechtfertigung für die Anwendung von ungerechten und auf Unterdrückung der Grundrechte abzielenden Gesetze gelten lassen." Auch die Zimbabwe National Pastors Conference hat die Episode verurteilt. Verteter der Gewerkschaft Zimbabwe Congress of Trade Unions (ZCTU) wurden bei einer Demonstration für Steuersenkungen festgenommen worden. Nach Angaben der einheimischen Presse wurden 52 der festgenommenen Personen nach kurzer Haft zwar wieder freigelassen, doch sie werden sich vor einem Gericht wegen der Organisation illegaler politischer Demonstrationen verantworten müssen. Unterdessen beschreibt die Harare Ecumenical Group gegenüber der Presseagentur CISA die dramatische Situation der Bevölkerung: "Sowohl BEschäftigte als auch Arbeitslose können ihre Familien nicht mehr ernähren. Die Kosten für den Transport auf dem Weg zur Arbeit sind kaum zu bezahlen und der Zugang zu den Einrichtungen des Gesundheitssystems ist für 70% der Bevölkerung illusorisch. Zum einen weil es große Mängel im System gibt und zum anderen weil die Inflation auf rund 546% angestiegen ist." (LM) (Fidesdienst, 24/11/2003 – 26 Zeilen, 281 Worte)


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