San Juan (Fides) - „Wir müssen damit beginnen, die außerordentliche Großzügigkeit der Weltkirche gegenüber der Kirche in den Vereinigten Staaten anzuerkennen. Bis 1908 galten die Vereinigten Staaten als Missionsgebiet, und die Unterstützung der Gesellschaft für die Verbreitung des Glaubens, die 1822 von der seligen Pauline Jaricot gegründet wurde, hat dazu beigetragen, dass der Glaube hier Wurzeln geschlagen hat“, so Präsident der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Emilio Nappa, in seiner Ansprache an die mehr als 120 Diözesandirektoren und Mitarbeiter der Päpstlichen Missionswerk der 80 US-amerikanischen Diözesen, die sich in Puerto Rico zusammengekommen waren, wo am Dienstag, 19. November, der VI. amerikanische Missionskongress (CAM6) beginnt. Zuvor nahmen die Delegierten des amerikanischen Netzwerks der Päpstlichen Missionswerke an der üblichen Fortbildungsveranstaltung teil, die etwa alle 18 Monate stattfindet, am Freitag begann und am heutigen Sonntag, den 17. November, endet.
Zu Beginn seiner Ausführungen am Samstagnachmittag, 16. November, dankte der Erzbischof Pater Anthony Andreassi für seine Arbeit als Interimsdirektor und hieß den neuen Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in den USA, Pfarrer Roger Landry willkommen, der sein Amt im Januar antreten wird. Erzbischof Nappa dankte allen Teilnehmern des Treffens und erinnerte an deren Berufung als Netzwerk bei der Zusammenarbeit nach dem Prinzip der Subsidiarität.
Der Präsident der Päpstlichen Missionswerke hob hervor, dass die Vereinigten Staaten im Laufe ihrer Geschichte von einem Hilfsempfänger zu einem wichtigen Geber für die missionarische Kirche geworden seien, sowohl finanziellen als auch spirituell. Der Erzbischof erwähnte einige wichtige Persönlichkeiten in der Geschichte der amerikanischen Kirche, wie Mutter Francesca Saveria Cabrini und die heilige Elizabeth Seton, die erste Heilige, die in den Vereinigten Staaten geboren wurde. Dann ging er auf die zentrale Rolle von Erzbischof Fulton J. Sheen ein, der als Nationaldirektor des Werkes für die Glaubensverbreitung nicht nur die Päpstlichen Missionswerke in den Vereinigten Staaten umgestaltete, sondern auch dazu beitrug, eine ganze Generation von Katholiken für die Mission zu begeistern.
„Wir müssen sicherstellen“, so Erzbischof Nappa, “dass jeder Katholik in den Vereinigten Staaten über die Arbeit der Päpstlichen Missionswerke informiert ist und sich daran beteiligt. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen der Nationaldirektion und den diözesanen Missionsbüros. Die Rolle des Nationaldirektors ist von grundlegender Bedeutung für die Mission der Päpstlichen Missionswerke in den Vereinigten Staaten“. „Wir dürfen nicht vergessen“, so der Präsident der Päpstlichen Missionswerke weiter, “dass unsere Priorität darin besteht, die universellen missionarischen Ziele des Heiligen Vaters zu unterstützen. Der Universelle Solidaritätsfonds wird durch die Kollekte am Weltmissionssonntag, die Messintentionen und andere großzügige Spenden gebildet, die die wichtigsten Mittel sind, mit denen wir den Missionsgebieten in der ganzen Welt Hilfe anbieten können“.
In seiner Ansprache erinnerte der Präsident der Päpstlichen Missionswerke daran, dass der Universelle Solidaritätsfonds die Mission in mehr als 1.100 Diözesen in den Missionsgebieten unterstützt. Die Zahlen aus dem letzten Jahr zeigten, dass mit dem Fonds 2.700 Projekte mit Schwerpunkt auf Bildungsprogrammen und dem Schutz von Kindern finanziert worden seien. Mehr als 74.080 Schüler und Studenten an Kleinen und Seminaren seien unterstützt worden. Zudem habe man den Bau von 751 Kirchen gebaut gefördert und 258.540 Ordensfrauen in den Missionsgebieten geholfen. „So wie die Weltkirche einst der Kirche in den Vereinigten Staaten in ihren Anfangsjahren zu Hilfe kam, bitte ich Sie heute, den Missionsgebieten auf der ganzen Welt die gleiche Unterstützung zukommen zu lassen“, schloss Erzbischof Nappa. Dabei müsse man bedenken, „dass wir auch Missionsgebiete für die Verkündigung sind: Die fortschreitende Entchristlichung führt unsere Gesellschaft zu Polarisierung und psychologischer und existentieller Einsamkeit, Elemente, die die Gesellschaft instabil machen und dem Bösen Vorschub leisten. Es ist daher notwendig, neu zu evangelisieren, und indem wir andere um Unterstützung bitten, haben wir bereits eine Möglichkeit, das Evangelium zu verkünden“.
(EG) (Fides 17/11/2024)