AFRIKA/SOMALIA - Jüngste Waffenlieferungen an Somalia und Puntland führen zu Spannungen

Dienstag, 24 September 2024 waffen  

Mogadischu (Fides) - Zwischen Somalia, Somaliland und Äthiopien herrscht am Horn von Afrika ein intensiver verbaler Schlagabtausch im Hinblick auf die jüngsten Waffenlieferungen in die Region.
Am 20. September verurteilte die Regierung in Mogadischu „illegale Waffenlieferungen“ der Regierung in Addis Abeba an Puntland, eine autonome somalische Region, die zwar über eigene Institutionen verfügt, aber im Gegensatz zu Somaliland, eine Region im Norden, die seit 1991 ihre Unabhängigkeit von Mogadischu erklärt hat, bisher nicht die Absicht bekundet hat, sich vom Rest Somalias zu trennen.
Am 1. Januar 2024 unterzeichnete Somaliland ein Marineabkommen mit Äthiopien (vgl. Fides 3/1/2024), das von Mogadischu heftig kritisiert wird, weil Somaliland im Gegenzug für die Überlassung eines Marinestützpunkts und die Kontrolle eines Küstenabschnitts von Äthiopien als unabhängiger Staat anerkannt wird. Die Regierung in Addis Abeba wird damit zum großen Beschützer Somalilands, auch militärisch, was die Ängste Mogadischus um die territoriale Integrität Somalias verstärkt.
Diese Befürchtungen werden nun durch Äthiopiens Waffenlieferungen an Puntland noch verstärkt. Die Behörden der autonomen Region erkennen zwar die Behörden in Mogadischu an, liegen aber mit diesen im Streit, weil sie behaupten, dass sie von Mogadischu nicht die notwendige Hilfe erhalten haben, um die Dschihadisten auf ihrem Gebiet zu bekämpfen. Dabei handelt es sich um Gruppen, die mit der Al-Shabaab und dem Islamischen Staat in Verbindung stehen. Die äthiopische Regierung scheint sich nun also auch in die Spannungen zwischen Puntland und Somalia einzumischen, um ihren Handlungsspielraum in der Region zu vergrößern.
Nur wenige Tage, nachdem die Regierung in Mogadischu diese Haltung eingenommen hatte, kam es in Addis Abeba unterdessen zu Protesten über die Ankunft ägyptischer Militärgüter in Somalia, die für die örtlichen Streitkräfte bestimmt sind. Es handelt sich um die zweite Waffenlieferung aus Kairo im Rahmen des im August zwischen Ägypten und Somalia unterzeichneten Militärabkommens (vgl. Fides 30/8/2024).
Nach Ansicht des äthiopischen Außenministers birgt die Lieferung von Waffen durch „externe Kräfte“ das Risiko, „die fragile Sicherheitslage zu verschärfen“. Es bestehe auch die Gefahr, dass diese Waffen „in die Hände von Terroristen in Somalia gelangen“. „Die unkontrollierte Verbreitung von Waffen in einem bereits fragilen Umfeld erhöht das Risiko eines Wettrüstens, bei dem verschiedene Gruppierungen wahrscheinlich versuchen werden, ihre Bestände zu vergrößern, um ihre eigenen Interessen zu wahren“, heißt es dazu auch aus Somaliland.
Le tensione tra Egitto ed Etiopia al riguardo della gestione delle acque del Nilo si sono quindi spostate in Somalia, con il governo somalo, spalleggiato dal Cairo (ma Mogadiscio ha pure importanti accordi militari con la Turchia che cerca al momento di mediare, vedi Fides 2/7/2024)) tentato di alimentare le tensione interne al vicino (vedi Fides 17/9/2024).
Auch die Spannungen zwischen Ägypten und Äthiopien über die Bewirtschaftung des Nilwassers verlagerten sich nach Somalia, wobei die somalische Regierung, die von Kairo unterstützt wird (Mogadischu hat aber auch wichtige militärische Abkommen mit der Türkei, die derzeit versucht zu vermitteln, vgl. Fides 2/7/2024), versuchte, die Spannungen im Nachbarland zu schüren (vgl. Fides 17.9.2024).
(L.M.) (Fides 24/9/2024)


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