AFRIKA/KENIA - Überschwemmungen: Angesichts steigender Opferzahlen bitten Bischöfe um Solidarität mit Betroffenen

Donnerstag, 16 Mai 2024 Überschwemmungen   bischöfe   vertriebene  

Nairobi (Fides) - Die Überschwemmungen, die Kenia seit März heimgesucht haben, haben bisher mindestens 289 Todesopfer gefordert, so die von den Behörden in Nairobi am 14. Mai vorgelegte Zahl.
Die Regenfälle könnten infolge des Zyklons Hidaya, der am 4. Mai das benachbarte Tansania heimsuchte, weiter anhalten. Kenia wurde durch den Wirbelsturm zwar nur geringfügig geschädigt, aber Meteorologen zufolge könnten Regenfälle und Überschwemmungen den ganzen Monat über anhalten. Zusätzlich zu den Todesopfern wurden durch die Überschwemmungen fast 293.000 Menschen obdachlos und die Ernten auf fast 10.000 Hektar zerstört.
Obwohl Meteorologen die Zunahme der Überschwemmungen mit dem Klimawandel in Verbindung bringen, sind einige Kenianer der Meinung, dass die Situation durch die mangelnden Investitionen der Regierung noch verschlimmert wurde.
In Mathare beispielsweise, einer Siedlung am Stadtrand von Nairobi, führten die Einwohner die Überschwemmungen auf die schlechte Instandhaltung und die häufig verstopften Abwasserkanäle zurück, die zu einem Wasserstau führten. Die Regierung hat die Räumung von Häusern angeordnet, die an Flussufern oder an anderen Orten gebaut wurden, an denen ein hohes Risiko besteht, von den Fluten mitgerissen zu werden. Die Räumungsaktionen wurden jedoch von der Opposition kritisiert, die darauf hinwies, dass die Regierung keinen Umsiedlungsplan für die Menschen hat, die ihre Häuser verloren haben.
In ihrer Erklärung vom 7. Mai bezeichneten die kenianischen Bischöfe die Überschwemmungen unterdessen als "Katastrophe" und appellierten an die Regierung, schnell einzugreifen, um den Menschen zu helfen, die "mit den unmittelbaren Folgen dieser Katastrophe zu kämpfen haben", während "die anhaltenden Regenfälle die ohnehin schon schlimme Situation oft noch verschlimmern".
"Jetzt ist es an der Zeit, die für solche Krisen bereitgestellten Mittel wirksam zu nutzen“, so die Bischöfe, „Wir rufen zu raschem Handeln auf, um Leben zu retten, Eigentum zu schützen und in Gebieten, in denen die Regenfälle abgeklungen sind, mit den notwendigen Wiederaufbau- und Sanierungsarbeiten zu beginnen".
"Erwachsene müssen dafür sorgen, die Sicherheit unserer Kinder zu gewährleisten, insbesondere in den überschwemmungsgefährdeten Gebieten. Die Menschen sollten keine unnötigen Risiken eingehen. Wir bitten die Gemeinden inständig, wachsam und proaktiv zu sein, um alle Mitglieder zu schützen, insbesondere die Schwächsten", betonen die Bischöfe in der vom Vorsitzender der Kenianischen Katholischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Kisumu Maurice Muhatia Makumba unterzeichneten Erklärung.
Die Bischöfe erinnern an die auf den Weg gebrachte Sammlung von lebensnotwendigen Gütern für die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen (vgl. Fides 2/5/2024) und sagen: "Die Reaktion war bisher gut, aber wir rufen zu mehr Unterstützung auf, um den Menschen in verzweifelter Not zu helfen." "Lasst uns unsere Liebe und unser Mitgefühl durch großzügige Taten der Nächstenliebe zeigen und die Lehren Christi in unserem Handeln widerspiegeln", lautet die Einladung der Bischöfe.
(L.M.) (Fides 16/5/2024)


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