AFRIKA/DSCHIBUTI - Bei Anschlag auf Militärbasis sterben sieben Soldaten: Droht neue Gewaltspirale?

Montag, 10 Oktober 2022 bewaffnete gruppen  

Dschibuti (Fides) - Bei einem Angriff auf den Militärstützpunkt Garabtisan im Norden Dschibutis sind in den frühen Morgenstunden des 7. Oktobers mindestens sieben Soldaten getötet worden. In einer Erklärung machte das Verteidigungsministerium die Kämpfer der „FRUD" (Front für die Wiederherstellung der Einheit und der Demokratie) für den Überfall verantwortlich und bezeichnete sie als "terroristische Gruppe".
"Obwohl sich unsere Soldaten tapfer verteidigt haben, wurden bei dem Angriff sieben unserer Soldaten getötet und vier weitere verwundet, während sechs vermisst werden", heißt es in der Erklärung. Vertreter der FRUD wiederum behauptet, man habe mit dem Anschlag auf den Militärstützpunkt auf einen Angriff auf etwa fünfzehn Kilometer vom Militärlager entfernte eigene Stellungen durch die dschibutische Armee reagiert.
Die im August 1991 gegründete FRUD hat sich zum Ziel gesetzt, die Forderungen des Afar-Stammes zu vertreten, das sich durch das dschibutische Machtsystem ausgegrenzt fühlt. Nach einigem Auf und Ab unterzeichnete die FRUD im April 2001 ein Friedensabkommen mit der Regierung. Ein Flügel der Bewegung lehnt diese Vereinbarungen jedoch ab und setzt den bewaffneten Kampf fort, ohne dass in den vergangenen Jahren größere Aktionen durchgeführt wurden. Es stellt sich deshalb die Frage, ob der Angriff vom vergangenen 7. Oktober ein Einzelfall bleiben wird oder ob er den Beginn eines neuen Zyklus der Gewalt markiert.
Dschibuti, ein kleiner Staat, der jedoch strategisch günstig an der Meerenge liegt, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden und damit mit dem Indischen Ozean verbindet, beherbergt Militärbasen zahlreicher ausländischer Staaten: Neben den Franzosen (den ehemaligen Kolonisatoren) gibt es militärische Einrichtungen der Amerikaner, Chinesen, Italiener, Spanier, Deutsche, Briten und Saudis.
(L.M.) (Fides 10/10/2022)


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