Die Situation der australischen Aborigines kann heute mit dem von Papst Franziskus benutzten Begriff der "Peripherien“ umschrieben werden und appelliert an das missionarische Handeln der Kirche.
Die Ureinwohner Australiens sind ein Volk, das sich in verschiedene Stämme unterteilt, von denen jeder eigene Bräuche und eine eigene Sprache besitzt (es gibt rund zwanzig verschiedene Dialekte). Die Aborigines leben, wie aus archäologischen Funden hervorgeht, seit etwa 50.000 Jahren auf dem Kontinent. Das Wort "Ureinwohner" kommt vom lateinischen "ab origine" und wurde seit dem 18. Jahrhundert im Englischen benutzt. Vor ganz langer Zeit wagten mutige und abenteuerlustiger Menschen aus Afrika, dem Fernen Osten und dem indonesischen Archipel eine lange und sicherlich gefährliche Reise, um sich auf dem aufgrund von Trockenheit und knapper Wasserressourcen mit Sicherheit unwirtlichsten Kontinent der Erde niederzulassen. Sie lebten über Tausende von Jahren in völliger Isolation ohne Kontakt mit der restlichen Bevölkerung.
Der englische Entdecker James Cook kam im Jahre 1788 mit einer europäischen Besatzung als erster "Ausländer" nach Australien: das flächenmäßig sechstgrößte Land der Erde (7.617.110 qkm, größtenteils Wüstengebiete) mit nur 24 Millionen Einwohnern, davon etwa 750.000 Ureinwohner. James Cook war ein Entdecker aus Leidenschaft, aber er war im Dienste Englands unterwegs, während der Zeit der „Kolonialisierung“ von Territorien, in denen "primitive" Völker mit damals üblichen Parametern zivilisiert werden sollten. Dieses Prinzip wurde in allen Kolonien angewandt, aber besonders in der entfernten und isolierten „terra australis“.
Mit der Verkündung der Annexion der Gebiete an der Ost- und Westküste an das Vereinigte Königreich nach dem Prinzip der "terra nullius", wurde der neue Kontinent allmählich seinen ursprünglichen Bewohnern entrissen. In dem Land, das Zehntausende von Jahren von seinen Ureinwohnern geliebt und verehrt wurde, begann eine unerbittliche Ausbeutung durch die neuen Bewohner.
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