AFRIKA/SOMALIA - Prekärer Waffenstillstand in Mogadischu: humanitäre Lage erschreckend

Freitag, 27 April 2007

Mogadischu (Fidesdienst) - In der somalischen Hauptstadt Mogadischu herrscht prekärer Waffenstillstand, nachdem die Gefechte zwischen den äthiopischen Truppen und den somalischen Islamisten eingestellt wurden. Über 1.400 Zivilisten wurden bei den Gefechten seit Ende März ermordet. Genaue Angaben über die Zahl der ermordeten Soldaten stehen nicht zur Verfügung.
Nach den heftigen Gefechten scheinen die mit der von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannten somalischen Übergangsregierung verbündeten äthiopischen Truppen die Aufständischen besiegt zu haben. Äthiopische Soldaten durchsuchen die Mogadischu nach Aufständischen, die die Hauptstadt noch nicht verlassen haben.
Die Einwohner beseitigen indes die Leichen, die noch auf den Straßen liegen. Wie Augenzeugen berichten, sollen mehrere Personen in Uniformen der Regierungssoldaten die wenigen Zivilisten, die es wagten auf die Straße zu gehen, geplündert und erpresst haben. Der stellvertretende Verteidigungsminister versicherte unterdessen, dass Sondereinheiten zum Schutz der Zivilisten eingesetzt werden sollen.
Mogadischu ist heute eine Geisterstadt: seit Februar sind über 400.000 Menschen aus der Hauptstadt geflohen, die Krankenhäuser stehen kurz vor dem Zusammenbruch und die hygienischen und sanitären Bedingungen sind verheerend. Mehrere Stadtteile wurden bei den Gefechten zerstört.
Besonders prekär ist die Situation der Vertriebenen: sie suchen Zuflucht in den Dörfern in der Umgebung von Mogadischu, wo sie im Freien schlafen, unter den Unwettern leiden und oft Opfer der Banditen werden. (LM) (Fidesdienst 27/04/2007 - 22 Zeilen, 211 Worte)


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