AFRIKA/BENIN - Der Verein „San Camillo“ hilft Menschen mit einer geistigen Behinderung: sie sollen von der Straße weg geholt und von ihren Ketten befreit werden, man will sich ihrer annehmen, sie rehabilitieren und in die Gesellschaft integrieren

Donnerstag, 18 Januar 2007

Rom (Fidesdienst) - In einigen afrikanischen Ländern wird eine geistige Behinderung als ein übernatürliches Ereignis betrachtet, als eine von Geistern verursachte Hexerei.
Menschen mit einer geistigen Behinderung gelten deshalb als gefährlich oder man befürchtet sogar eine Ansteckung, und aus diesem Grund werden sie von ihren Familien oft verstoßen, oder, wie in Cote d’Ivoire, Benin und anderen Ländern an einem Holzstamm im eigenen Dorf oder im Wald angekettet. Man glaubt, dass in ihnen der Geist des Bösen wirkt, oder dass die Behinderung eine Folge des „bösen Blicks“ auf diese Menschen oder ihre Familien ist, die sie deshalb auf diese Weise fernhalten. Und wenn sie erst einmal in Ketten gelegt wurden, bleibt ihnen nichts anderes mehr übrig, als auf den Tod zu warten. Der Volksglaube sagt, dass das Leiden zur Läuterung von den bösen Geistern beiträgt.
Gegen Ende der 80er Jahre gründete der Laienmissionare Gregoire für diese Menschen den Verein „San Camillo“, der Menschen mit einer Behinderung helfen möchte: sie sollen von der Straße weg geholt und von ihren Ketten befreit werden, man will sich ihrer annehmen, sie rehabilitieren und in die Gesellschaft integrieren.
Der Verein gründete innerhalb weniger Jahre sieben Zentren, in denen 800 Menschen betreut werden, die nach einem langen Rehabilitationsprozess in ihre Heimatdörfer zurückkehren. Bisher konnten 3.000 freie Menschen zu ihren Familien zurückkehren.
Mit seiner Frau und den sechs gemeinsamen Kindern führt Gregoire sein Werk auch heute noch fort und es entstehen immer wieder neue Einrichtungen des Vereins in ganz Benin (AP) (Fidesdienst, 18/01/2007 - 25 Zeilen, 277 Worte)


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