EUROPA/ALBANIEN - MUTTER THERESA UND DER INTERRELIGIÖSE DIALOG – BEGEISTERUNG UNTER DEN RELIGIONSFÜHRERN AUS ALBANIEN: „VON DER KLEINEN SCHWESTER WOLLEN WIR LERNEN, WIE MAN SICH FÜR DIALOG, TOLERANZ, RESPEKT UND DEN DIENST AN DER MENSCHHEIT ENGAGIERT"

Montag, 20 Oktober 2003

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Unter den Religionsführern aus Albanien ist die Freude über die Seligsprechung von Mutter Theresa von Kalkutta groß. Eine Delegation, der Vertreter der katholischen, orthodoxen und muslimischen Glaubensgemeinschaften angehörten, war in Absprache mit dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog aus Albanien angereist um an dem Ereignis teilzunehmen. Mit der Delegation waren auch Bischof Angelo Massafra von Scutari und Bischof Dode Gjergji, Sekretär der Albanischen Bischofskonferenz und Verantwortlicher der Kommission für den Interreligiösen Dialog nach Rom gekommen.
Im Gespräch mit dem Fidesdienst erklärte der Vertreter der muslimischen Bektashi-Brüderschaft, deren Mitglieder vorwiegend in der Türkei und Albanien leben, Reshat Bardhi: „Wir freuen uns, dass wir an der Feier teilnehmen durften. Mutter Theresa stammt zwar aus Albanien, aber nun gehört sie der ganzen Welt. Sie hat den Titel erhalten, der ihr gebührte: wir fühlen uns geehrt, dass ihr so viel Anerkennung geschenkt wurde. Dafür danken wir vor allem von ganzem Herzen dem Papst.“
Ein weiteres muslimisches Mitglied der Delegation fügt hinzu: „Dies war für ganz Albanien ein großer Tag. Das Ereignis hat auch dazu geführt, dass eine Delegation aus albanischen Religionsvertretern der katholischen, orthodoxen und muslimischen Gläubigen zusammenfand und damit zu einer Stärkung der Gemeinschaft beigetragen. Mutter Theresa lehrt uns Respekt, Liebe, Dienst und Opferbereitschaft. Sie ist für uns alle ein großes Vorbild und zeigt uns, wie wir unsere Leben Gott und dem Dienst am Nächsten widmen können. Wir danken der Katholischen Kirche für diese Einladung“.
Msgr: Joan Pelushi von der albanischen orthodoxen Kirche erklärte gegenüber dem Fidesdienst: „Die Seligsprechung war für Albanien ein wichtiges Ereignis: wir hoffen, dass es nicht nur bei der Feier bleiben wird, sondern dass sich das Ereignis auch positiv auf die Religionsgemeinschaften in Albanien auswirken wird und dass es uns lehrt einander mehr zu lieben. Von der kleinen Schwester, die unser ganzer Stolz ist, wollen wir lernen, wie man sich für Dialog, Toleranz, Respekt und den Dienst an der Menschheit engagiert“.
„Wir hoffen, dass die Seligsprechung ein Segen für Albanien sein möge und dazu beitragen kann, die die islamisch-christlichen Beziehungen zu verbessern“, betonte der Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Erzbischof Robert Sarah. (Fidesdienst, 20/10/2003 – 37 Zeilen, 387 Worte)


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