ASIEN/INDIEN - Der Jesuitenmissionar Roberto De Nobili war Vorbild der authentischen Innovation beim Predigen, was Sprache und Kultur anbelangt

Dienstag, 12 Dezember 2006

New Delhi (Fidesdienst) - „Sie nannten in den „philosophierenden Prediger“. Er konnte das Christentum auf eine ganz besonders originelle und innovative Art vermitteln, was Religion, Kultur und Sprache anbelangt“, so erinnert sich der Jesuitenpater M. Devadoss an den Missionar und Mitbruder Roberto De Nobili, der im 17. jahrhundert von Goa aus nach Südindien reiste und dort vor allem im heutigen Unionsstaat Tamil Nadu das Evangelium verkündete. 400 Jahre nach seiner Ankunft in Madurai (1606) wurde im Rahmen eines Studienseminars an die Figur des Jesuitenmissionars erinnert: dabei stand vor allem seine Fähigkeit zur „Inkulturation“ der Botschaft des Evangeliums im Mittelpunkt. „Man kann sagen, dass er der Vater der Prosa in Tamilisch war, das damals nur in einigen wenigen poetischen Versen existierte. Er führte diese Sprache ein, damit auch einfache Menschen die Botschaft des Evangeliums verstehen und annehmen konnten2, so P. Devadoss.
De Nobili prägte auch neuen Ausdrücke in Tamilisch und überwand die Barrieren zwischen den Kasten, indem er die Vertreter alle gesellschaftlichen Klassen an gemeinsamen Gottesdiensten teilnehmen ließ. Der Jesuitenpater wurde 1577 in Montepulciano (Italien) geboren und trat 1597 in die Gesellschaft Jesu ein, die ihn 1604 als Missionar nach Goa entsandte. Zwei Jahre später reiste er nach Madurai und verkündete dort das Evangelium. Zuvor lernte er Tamilisch, Sanskrit und Telugu, das er schreiben uns sprechen konnte. Durch sein Predigen stieg die Zahl der Gläubigen von 30.000 auf 200.000.
Die Jesuiten in Indien feiern dieses Jahr auch das „dreifache“ Jubiläum des Ordens: den 500. Geburtstag des heiligen Franz Xaver und des seligen Peter Faber und den 450. Todestag des heiligen Ignatius von Loyola. Insbesondere in Tamil Nadu wird der heilige Franz Xaver als Patron der Küstenbezirke Trinuelveli, Tuticrin und Kanyakumari betrachte, wo der Heilige bei seiner Ankunft landete. Die Bildungseinrichtungen und Internate, die heute in Tamil Nadu von den Jesuiten verwaltet werden, bieten den jungen Indern eine qualitativ hochwertige Bildung an. Auch in den Schulen wurde das Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen und Initiativen gefeiert. (PA) (Fidesdienst, 12/12/2006 - 28 Zeilen, 393 Worte)


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