Khartum (Fides) – Mindestens 40 Menschen starben bei einem Drohnenangriff auf eine Beerdigung in der Stadt El Obeid, der Hauptstadt der sudanesischen Region Nordkordofan.
Die Nachricht von dem Angriff wurde gestern, am 5. November, vom Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, UNOCHA) gemeldet, ohne anzugeben, wann er stattfand und wer dafür verantwortlich war. Sudanesischen Medien zufolge sollen die Rapid Support Forces (RSF) am 5. Oktober Drohnenangriffe auf eine Beerdigung in El Obeid geflogen haben.
Die Intensivierung der Angriffe auf die Hauptstadt von Nordkordofan deutet darauf hin, dass sich der Konflikt zwischen den RSF und der regulären Armee (Sudan Armed Forces, SAF) in diese Region zwischen Darfur und dem Gebiet der Bundeshauptstadt Khartum verlagert hat. Nach der Eroberung von El Fasher, der Hauptstadt von Norddarfur (vgl. Fides 27/10/20025), festigen die RSF ihre Kontrolle über diese weitläufige Region im Westen des Sudan, um dann nach Osten in Richtung Kordofan vorzustoßen, wo sich die Tragödie der Belagerung von El Fasher wiederholt. El Obeid ist nach der Eroberung einiger benachbarter Städte durch die RSF von drei Seiten umzingelt. Die Einkreisung führt zu Massenflucht und Angst unter den Einwohnern.
Auch die Stadt Babnusa in Westkordofan wurde umzingelt. Die RSF gaben bekannt, ein Militärtransportflugzeug der SAF abgeschossen zu haben, das Nachschub für die in Babnusa verschanzten Soldaten der 22. Infanteriedivision transportierte.
Während die Armee bestreitet, dass das Flugzeug abgeschossen wurde, und behauptet, es sei aus technischen Gründen abgestürzt, behaupten andere Quellen, dass das in Russland hergestellte Flugzeug, eine Il-76, von einem chinesischen Flugabwehrraketensystem getroffen wurde, das wahrscheinlich von einem Drittland, das von mehreren Beobachtern als die Vereinigten Arabischen Emirate angegeben wird, an die RSF geliefert wurde.
In diesem Zusammenhang bestätigte der somalische Verteidigungsminister Ahmed Moallim Fiqi, dass Transportflugzeuge aus den Vereinigten Arabischen Emiraten den Flughafen Bosaso in der somalischen Region Puntland als logistischen Knotenpunkt für den Transport nicht näher bezeichneter Fracht nach Orten im Niger, Tschad und den Westsudan transportieren, und fügte hinzu: „Wir haben auch Berichte erhalten, wonach kolumbianische Söldner (vgl. Fides 3/11/2025) vom Flughafen in Bosaso gestartet sein sollen, obwohl wir dies nicht bestätigen konnten.“
(L.M.) (Fides 6/11/2025)