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Rom (Fides) – In diesem Jahr werden insgesamt 192 neu geweihte Bischöfe aus allen fünf Kontinenten (fast alle wurden im letzten Jahr geweiht) in den kommenden Tagen, von Mittwoch, 3. bis Donnerstag, 11. September, in Rom an den Fortbildungskursen teilnehmen, die von verschiedene Dikasterien des Heiligen Stuhls organisiert werden.
Die traditionell im September stattfindenden Schulungskurse für neuernannte Bischöfe sind mittlerweile fester Bestandteil der Programmplanung der römischen Kurie.
Auch in diesem Jahr werden die Sitzungen am Montag, 8. und Dienstag, 9. September, gemäß der 2024 eingeführten neuen Struktur im Rahmen von gemeinsamen Kursen in der Päpstlichen Universität Urbaniana stattfinden, an denen sowohl die Bischöfe, die an dem vom Dikasterium für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) organisierten Kurs, als auch die Bischöfe, die an dem Dikasterium für die Bischöfe zugeordnet sind, teilnehmen.
Insgesamt nehmen 78 Bischöfe am Kurs des Dikasteriums für Evangelisierung teil, während 114 Teilnehmer am Kurs des Dikasteriums für Bischöfe teilnehmen. Unter den Letztgenannten befinden sich auch fünf Bischöfe des östlichen Ritus (die dem Dikasterium für die Ostkirchen unterstehen) sowie fünf neu geweihte Bischöfe, die in der Römischen Kurie tätig sind.
Mit der Einführung von Sitzungen, an denen neu ernannten Bischöfe aus aller Welt gemeinsam teilnehmen, wurde im vergangenen Jahr im Zeichen der Gemeinschaft der Weltkirche sowie als Moment der Kollegialität, des gegenseitigen Kennenlernens und des möglichen Aufbaus von Beziehungen zwischen verschiedenen Ortskirchen konzipiert.
„Um in Christus verwurzelte Hirten zu sein, ist eine starke spirituelle Verbindung zum Herrn unerlässlich: Jeder Bischof muss zuerst mit Gott sprechen, um dann zu den Menschen über Gott zu sprechen; um die Herde zu den Weiden des Lebens zu führen, muss sich der Hirte zuerst vom Brot des Lebens nähren“ heißt es im Vorwort des Buches „Pastori di Cristo per una Chiesa sinodale“ (Hirten Christi für eine synodale Kirche, Libreria Editrice Vaticana, 2024), das Vorträge und Predigten aus den jährlichen Fortbildungskursen für neue Bischöfe aus dem Jahr 2024 enthält. Das Vorwort wurde gemeinsam von Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, Pro-Präfekt des Missionsdikasteriums, und Robert Francis Prevost, dem damaligen Kardinalpräfekten des Dikasteriums für die Bischöfe und heutigen Papst Leo XIV., verfasst.
An den anderen Kurstagen hören die Gruppen von neu geweihten Bischöfe Vorträge und nehmen an Debatten, Arbeitsgruppen und runden Tischen, die sich auf spezifische Themen konzentrieren und an getrennten Schulungen teil. Der vom Dikasterium für die Evangelisierung organisierte Kurs mit dem Titel „Einen Weg für die Hoffnung ebnen: Berufen zum Bischofsamt im Kontext des Heiligen Jahres” findet im Päpstlichen Kolleg „St Peter“ statt, während der vom Dikasterium für die Bischöfe organisierte Kurs im Päpstlichen Kolleg „St. Paul“ abgehalten wird.
DER VON DIKASTERIUM FÜR DIE EVANGELISIERUNG ORGANISIERTE KURS
Die Arbeiten des vom Dikasterium für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) organisierten Schulungskurses für neuernannten Bischöfe beginnen am Donnerstagmorgen, dem 4. September, mit Beiträgen von Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle und Erzbischof Fortunatus Nwachukwu, dem Pro-Präfekten bzw. dem Sekretär des Missionsdikasteriums. Am Donnerstagnachmittag hören die Bischöfe den Vortrag von Erzbischof Rino Fisichella, Pro-Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung (Sektion für grundlegenden Fragen der Evangelisierung in der Welt).
Das Programm für Freitag, den 5. September, befasst sich mit der Dringlichkeit der Inkulturation und umfasst Beiträge von Erzbischof Nwachukwu („Ethnische Zugehörigkeit im Dienst der Kirche”), Bischof Aurelio Garcia Macias, Unterstaatssekretär des Dikasteriums für den Gottesdienst („Die Liturgie heute inkulturieren”) und von Erzbischof Flavio Pace und Monsignore Usma Gomez Juan Fernando, jeweils Sekretär und Büroleiter des Dikasteriums für die Förderung der Einheit der Christen, die „Herausforderung der Pfingstkirchen” erläutern werden.
Der Samstag beginnt für die Bischöfe mit dem Durchschreiten der Heiligen Pforte, der einem gemeinsamen Gottesdienst und der Verehrung der Reliquien des Apostels in der Petersbasilika. Die folgenden Sitzungen sehen die Berichte von Erzbischof Juan Ignacio Arrieta, Sekretär des Dikasteriums für Gesetzestexte („Der Bischof als Richter“), und Erzbischof John Joseph Kennedy, Sekretär der Disziplinarsektion des Dikasteriums für die Glaubenslehre („Umgang mit Fällen von ‚delicta graviora‘“) vor. Am Nachmittag werden Kardinal Kevin Joseph Farrell, Präfekt des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, zusammen mit Frau Dr. Linda Ghisoni und Frau Dr. Gabriella Gambino, Untersekretärinnen desselben Dikasteriums, Vorträge zum Thema „Laien, Familie und Leben: Begleitung und Bildung in der Seelsorge des Volkes Gottes“ halten.
Am Sonntag, dem 7. September, werden alle Bischöfe, die sich zu den Kursen in Rom versammelt haben, im Petersdom an der feierlichen Messe zur Heiligsprechung der Seligen Pier Giorgio Frassati und Carlo Acutis teilnehmen.
GEMEINSAME SITZUNGEN
Die gemeinsamen Schulungstage für alle neugeweiten Bischöfe beginnen am Montag, dem 8. September, mit einer Eucharistiefeier unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn in der Basilika Santa Maria Maggiore. Anschließend wird der emeritierte Erzbischof von Wien mit seinem Vortrag über „Das Bischofsamt als Zeugnis und Verkündigung der auf Christus gegründeten Hoffnung” die Sitzungen eröffnen, die in der Päpstlichen Universität Urbaniana stattfinden.
Am Montagnachmittag wird der Dialog der Bischöfe in der Aula Magna der Urbaniana mit dem Vortrag von Kardinal Fabio Baggio, Untersekretär des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, zum Thema „Hoffnung und Leiden – das Phänomen der Migration” beginnen.
Am Dienstag, dem 9. September, werden die Auswirkungen des synodalen Weges auf die Strukturen, das Leben und die Leitung der Diözesangemeinden in den Beiträgen von Kardinal Sérgio da Rocha, Erzbischof von Sao Salvador del Bahia, und Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, Erzbischof von Kinshasa, umrissen. Auf die Berichte folgen Diskussionen und Vertiefungen in Sprachgruppen.
Am Nachmittag des Dienstags, dem 9. September, steht die missionarische Verbindung zum Heiligen Stuhl im Mittelpunkt der Arbeitssitzung, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Sammlung von Ressourcen für das Missionsapostolat liegt, die dem Peterspfennig und den Päpstlichen Missionswerken (POM) untersteht. Informationen und Anregungen für den Austausch und die Vertiefung stehen im Mittelpunkt der Beiträge von Kardinal Tagle, Pater Tadeusz Nowak – Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung des Glaubens – und Dr. Giuseppe De Summa von der Buchhaltungs- und Finanzabteilung des Missionsdikasteriums. Anschließend folgt eine Diskussion über die Mission und die Arbeitsweise der Päpstlichen Missionswerke in Anwesenheit der Generalsekretäre der vier Päpstlichen Werke.
Am Mittwoch, dem 10. September, finden die letzten Sitzungen des vom Missionsdikasterium organisierten Kurses im Päpstlichen Kolleg „St. Peter“ statt. Der Vortrag mit dem Titel „Der Bischof und die Krisenbewältigung im Hinblick auf den Klerus“ wird von Monsignore Peter Beer, Dozent am Institut für Anthropologie der Päpstlichen Universität Gregoriana, gehalten, während Pater Hans Zollner, Dekan desselben Instituts, in seinem Vortrag auf die „Verantwortung der Teilkirchen für den Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Erwachsenen“ eingehen wird. Am Nachmittag finden Workshops für Sprachgruppen statt, die von Mitgliedern des Instituts für Anthropologie der Gregoriana geleitet werden.
Die beiden Gruppen von neuernannten Bischöfen werden am Donnerstag, dem 11. September, gemeinsam von Papst Leo XIV. in Audienz empfangen.
Die Tradition der Studienseminare für neu geweihte Bischöfe, aus den Teilkirchen, die dem Missionsdikasterium anvertraut sind, begann 1994 mit dem Ziel, allen neuen Bischöfen zu Beginn ihres Amtes die Möglichkeit zu bieten, sich mit den vielen Herausforderungen bei der Ausübung des bischöflichen Amtes auseinanderzusetzen und gemeinsame Tage in Rom zu verbringen, die vom Dialog und vom Gebet geprägt sind und die sie mit Mitbrüdern im Bischofsamt aus aller Welt erleben können.
(Fides 2/9/2025)