Colombo (Fides) - In einer Gesellschaft, in der alles miteinander vernetzt ist und der Informations- und Nachrichtenfluss immer schneller und umfangreicher wird, sind Fake News an der Tagesordnung. Es braucht nur wenig, und sie gehen viral und erreichen jeden Winkel des Planeten, wobei sie oft Verwirrung und Chaos stiften, sogar bei Themen, die das Leben der Gläubigen berühren. So geschehen in Sri Lanka, wo eine in der lokalen Presse verbreitete Nachricht unter den katholischen Gläubigen einen derartigen Verwirrung ausgelöst hat, dass sich die Bischofskonferenz von Sri Lanka zum Eingreifen gezwungen sah.
Ende November 2024 berichten Medien in den Vereinigten Staaten von Amerika von einer „Bischofsweihe“ des srilankischen evangelikalen Pastors Jerome Fernand, dem Gründer der so genannten „Glorious Church“, der von Madhu Krishan zum Bischof geweiht wurde, der die Synode der „Globalen Apostolischen Diözesanen Kirchen“ in den Vereinigten Staaten leitet. Auf ihrer Website beschreiben sie sich selbst als „eine unabhängige, in den USA rechtlich eingetragene Institution“, die „den kirchlichen geistlichen Flügel (genannt ‚Full Gospel‘, Anm. d. Red.) der ACCADEMY OF GLOBAL PEACE (AUGP) FOUNDATION USA“ darstellt. Es handelt sich dabei um ein evangelikales Kirchennetzwerk.
Jerome Fernando nennt sich selbst einen „Propheten“ und hat seit einiger Zeit einen Gebetsraum, den so genannten „Miracle Dome“, eingerichtet, der bis zu 5.000 Menschen fassen kann und sich außerhalb von Colombo befindet, wo er Riten zelebriert, die live im Fernsehen übertragen werden und wo er angeblich Wunder vollbringt. Ende November verbreitete sich die Nachricht von seine Weihe zum „Bischof“ des evangelikalen Netzwerk, dem er angehört, in Sri Lanka wie ein Virus und löste bei den katholischen Gläubigen Unbehagen aus, weil die Nachricht von einer angeblichen Bischofsweihe, die in den Medien verbreitet wurde, nicht der Realität entsprach. Alles deutete jedoch darauf hin, dass der Pastor zum katholischen Bischof geweiht worden war.
Im Hinblick auf Jerome Fernando, der vielen in Sri Lanka durch seine Vergangenheit als professioneller Kricketspieler bekannt ist, kam es im Mai letzten Jahres zu einer kontroversen Debatte, als er während einer Predigt Aussagen über Buddhismus, Hinduismus und Islam machte. Der Satz, der aufhören ließ, lautete: „Buddha suchte das Licht. Also suchte er nach Jesus“. Dies löste eine heftige negative Reaktion der buddhistischen Gemeinschaft aus, die ihn der religiösen Intoleranz bezichtigte.
Nach einer Untersuchung durch den Obersten Gerichtshof Sri Lankas wurde er im Dezember 2023 bei seiner Rückkehr von einer Reise nach Singapur verhaftet. Im Januar 2024 wurde er gegen Kaution freigelassen, wobei seine Reisen ins Ausland und innerhalb des Landes sowie seine öffentlichen Äußerungen zum Thema Religion verschiedenen Beschränkungen unterliegen.
Die katholische Bischofskonferenz von Sri Lanka hat nun den Fall klargestellt und stellt fest: „Jerome Fernando ist kein Bischof der katholischen Kirche“. Die Klarstellung erfolgte durch eine Mitteilung, die vom Generalsekretär der Bischofskonferenz, Bischof Anthony Jayakody, unterzeichnet wurde.
„Jerome Fernando, ist kein katholischer Bischof“, heißt es in der Stellungnahme wörtlich, „Ein katholischer Bischof steht in Kontinuität mit den Nachfolgern der Apostel Jesu. Jeder katholische Bischof gehört zu den direkten Nachfolgern der Apostel“. Daher die Ermahnung an die Katholiken in Sri Lanka, „sich nicht von solchen Informationen irreführen zu lassen“.
(F.B.) (Fides 13/12/2024)