AFRIKA/D.R. KONGO - Kardinal Besungu beklagt Verschwendung von Geld für Verfassungsreform: “Wir müssen uns um junge Menschen kümmern“

Montag, 25 November 2024 bischöfe   jugendliche   politik   verfassung  

Kinshasa (Fides) - „Die kongolesische Jugend im Allgemeinen und die von Kinshasa im Besonderen werden geopfert. Wie ist es sonst zu verstehen, dass wir Zeit, Energie und Geld aufwenden, um über die Möglichkeit oder die Änderung der Verfassung zu sprechen?“, fragt sich Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, Metropolitan-Erzbischof von Kinshasa, im Hinblick auf die von Präsident Félix Tshisekedi geplante Verfassungsänderung.
In seiner Predigt bei der Messe zum dezentralen Jugendtag am gestrigen Sonntag, dem 24. November, betonte der Kardinal die Distanz zwischen der Regierung und den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung, insbesondere der jungen Menschen. „Wie können wir in einem Land so viel Energie und Geld für die Verfassungsrevision aufwenden, anstatt uns um unsere verlassene Jugend zu kümmern?“, fragte er. „Ist es die Änderung der Verfassung, die uns am Ende unseres Studiums eine Zukunft gibt, die uns am Ende unseres Studiums eine Arbeit gibt?“, sagte der Kardinal an die Jugendlichen gewandt.
Mit Blick auf das Christkönigsfest ermutigte Kardinal Ambongo die jungen Menschen, sich dafür einzusetzen, die Situation in der Demokratischen Republik Kongo zum Besseren zu verändern: „Der Kongo ist euer Land. Wenn ihr euch entmutigen lasst, wird sich niemand anders besser darum kümmern als ihr. Denkt daran, dass jede irdische Macht einen Anfang und ein Ende hat. Aber das Reich Gottes ist ewig“. In diesem Zusammenhang appellierte der Kardinal eindringlich, „nicht auf falsche Versprechungen oder Illusionen hereinzufallen. Folgt vielmehr Christus, eurer Hoffnung, diesem König der Liebe, der Hass und Gewalt überwindet; diesem König der Wahrheit, der Lüge, Korruption und Betrug ablehnt; diesem König der Gerechtigkeit und des Friedens, der die Herzen versöhnt, anstatt sie zu spalten“.
Im Oktober kündigte der kongolesische Präsident Félix Tshisekedi die Einsetzung einer Kommission zur Überarbeitung der Verfassung an (vgl. Fides 28/10/2024). Zentraler Punkt der Verfassungsrevision ist die Abschaffung der Begrenzung auf zwei Präsidentschaftsmandate, wodurch Tshisekedi die Möglichkeit eröffnet wird, bei den nächsten Präsidentschaftswahlen erneut für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Dies hat zu Protesten seitens der Opposition geführt.
(L.M.) (Fides 25/11/2024)


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