ASIEN/JAPAN - Erzbischof Kikuchi: "Abschaffung von Atomwaffen für einen dauerhaften Frieden“

Mittwoch, 30 Oktober 2024

Tokio (Fides) - Die Regierung Japans, wie auch immer sie aussehen mag, „sollte die erste sein, die dem Vertrag über das Verbot von Atomwaffen zustimmt“, sagt der Erzbischof von Tokio, Isao Kikuchi (SVD), der kürzlich von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt wurde, während sein Land eine Phase der politischen Unsicherheit durchläuft.
Bei den Wahlen in Japan am Sonntag, den 27. Oktober, verlor die bisher regierende Koalition, bestehend aus der Liberaldemokratischen Partei und der kleinen buddhistischen Komeito-Partei, ihre Mehrheit im Parlament, die sie seit 2012 ununterbrochen gehalten hatte. Analysten zufolge beginnt nun eine Zeit der Ungewissheit für die japanische Politik, die normalerweise von großer Stabilität geprägt ist.
Der Erzbischof weist auf einige Punkte hin, die seiner Meinung nach die Politik der japanischen Regierung leiten sollten, unabhängig davon, welche Partei oder welcher Politiker gegenwärtig oder in Zukunft an der Macht ist: „Wir hoffen, dass die japanische Regierung die Diskussion darüber anführt, wie man Vertrauen zwischen den Nationen schaffen kann, um Atomwaffen abzuschaffen, indem sie sich von der jüngsten Verleihung des Friedensnobelpreises an die Organisation ‚Nihon Hidankyo‘ inspirieren lässt“, in der sich die Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki zusammenschließen und die für eine atomwaffenfreie Welt eintritt.
„Als katholische Kirche fordern wir aktiv die Abschaffung der Atomwaffen, insbesondere während der jährlichen zehn Tage des Gebets für den Frieden im August. Die zehn Gebetstage beginnen mit dem Gedenktag an den Atombombenabwurf auf Hiroshima, dem 5. August, und dauern bis zum 15. August, dem Gedenktag an das Ende des Krieges im Pazifik 1945“, betont der Erzbischof.
Dieses Gebet gehe Hand in Hand mit einem Engagement für den Frieden. Der Erzbischof von Tokio bemerkt: „Papst Johannes Paul II. stattete Hiroshima 1981 einen historischen Besuch ab, von dem eine starke Friedensbotschaft ausging. Die japanischen Bischöfe fühlten sich durch diese Botschaft des Papstes ermutigt und riefen deshalb die zehn Tage des Gebets für den Frieden ins Leben“. Der Besuch von Papst Franziskus im Jahr 2019 bestätigte und erneuerte diesen Ansatz: Der Papst forderte, „nie wieder Krieg, nie wieder Waffenlärm, nie wieder so viel Leid“ und bekräftigte bei seiner Reise nach Hiroshima und Nagasaki: „Der Einsatz von Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, wie ebenso der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist“.
„Heute“, so der Erzbischof von Tokio weiter, “rufen die Diözese Hiroshima und die Diözese Nagasaki und mit ihnen die gesamte katholische Gemeinschaft Japans gemeinsam zur Abschaffung der Atomwaffen und zur Schaffung von Frieden auf, wobei auch die Bischöfe der Vereinigten Staaten mit einem Schritt von hohem symbolischen Wert einbezogen werden“. Er schließt mit den Worten: „Die Kirche in Japan wird weiterhin mit allen Männern und Frauen guten Willens, die den Frieden suchen, zusammenarbeiten, um die führenden Politiker der Welt aufzufordern, die Atomwaffen abzuschaffen und so einen dauerhaften Frieden zu schaffen“.
(PA) (Fides 30/10/2024)


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