Von Fabio Beretta e Samuele Massimi
Vatikanstadt (Fides) – Bei einem Festgottesdienst auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus 14 Selige in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen. An der Fassade des Petersdoms waren die monumentalen Porträts der neuen Heiligen zu sehen. Es sind Märtyrer, Missionare und Bekenner des Glaubens. Unter ihnen sind auch elf syrische Märtyrer, die so genannten Märtyrer von Damaskus, die im Sommer 1860 in der syrischen Hauptstadt aus Hass auf den Glauben getötet wurden.
Unter den neuen Heiligen sind auch drei Ordensgründer: Giuseppe Allamano, ein piemontesischer Priester, dessen spiritueller Begleiter der heilige Don Bosco war und der das Institut der Consolata-Missionare gründete; Marie-Léonie Paradis, kanadischer Herkunft, Gründerin des Instituts der Kleinen Schwestern von der Heiligen Familie; Elena Guerra, eine Italienerin, Gründerin der Oblatinnen des Heiligen Geistes.
In seiner Predigt ging Franziskus vom Tagesevangelium (Mk 10,36) aus. Darin erteilt Jesus den Jüngern, die sich den Messias gemäß der Logik der Macht vorstellen und ihm nahe sein wollen, um einen Ehrenplatz zu haben, eine wichtige Rolle zu spielen, eine Lektion, die auch für uns Gültigkeit hat: „Er hilft uns, nicht mehr gemäß den Kriterien der Welt zu denken, sondern gemäß dem Stil Gottes, der sich zum Letzten macht, damit die Letzten wiederaufgerichtet und zu Ersten werden. Und diese Fragen Jesu mit seiner Lehre über das Dienen sind für uns oft genauso unverständlich, wie für die Jünger. Wenn wir ihm jedoch folgen, ihm nachfolgen und das Geschenk seiner Liebe annehmen, die unsere Denkweise verändert, können auch wir den Stil Gottes lernen: den Dienst“, so Papst Franziskus wörtlich.
„Das ist es, was wir ersehnen sollen: nicht die Macht, sondern den Dienst. Der Dienst ist der christliche Lebensstil“, betonte der Papst, „Er bezieht sich nicht auf eine Liste von Dingen, die zu tun sind – so als ob wir unsere Arbeit als getan ansehen können, wenn sie erledigt sind. Wer mit Liebe dient, sagt nicht: „Jetzt ist ein anderer dran“. Das ist das Denken von Angestellten, nicht von Zeugen. Der Dienst entspringt der Liebe und die Liebe kennt keine Grenzen, sie stellt keine Berechnungen an, sie gibt sich hin und schenkt sich. Sie beschränkt sich nicht darauf, Ergebnisse zu erzielen, sie ist keine gelegentliche Leistung, sondern etwas, das von Herzen kommt, aus einem Herzen, das durch die Liebe und in der Liebe erneuert worden ist“.
Und wie man das Werk Jesu in der Welt fortführen, jedes Werk der Barmherzigkeit zu einem Widerschein der Liebe Gottes machen kann, erläuterte der Papst abschließend am Beispiel der neuen Heiligen: „Im Laufe der bewegten Geschichte der Menschheit waren sie treue Diener, Männer und Frauen, die im Martyrium und in der Freude dienten, wie Bruder Manuel Ruiz Lopez und seine Gefährten. Es sind Priester und gottgeweihte Frauen, die vor missionarischer Leidenschaft glühen, wie Don Giuseppe Allamano, Schwester Marie-Léonie Paradis und Schwester Elena Guerra. Diese neuen Heiligen haben den Stil Jesu gelebt: den Dienst. Der Glaube und das Apostolat, das sie vorangebracht haben, hat in ihnen keine weltlichen Begierden und Machtgelüste geweckt, sondern sie haben sich im Gegenteil zu Dienern ihrer Brüder und Schwestern gemacht und waren kreativ darin, das Gute zu tun, sie waren standhaft in Schwierigkeiten und großherzig bis zum Ende.“
(Fides 20/10/2024)