AFRIKA/NIGERIA - Bischof von Ahira: “Wenn es eine Lektion gibt, die wir aus der Vergangenheit lernen können, dann die, dass es wichtig ist, einander zuzuhören“

Samstag, 28 September 2024 ortskirchen   bischöfe   papst   papst franziskus  

Claretian Missionaries - Delegation West Nigeria  

Abuja (Agenzia Fides) - „Wenn es eine Lektion gibt, die man daraus lernen kann, dann die, dass es wichtig ist, einander zuzuhören, wie in einer Familie“, sagt der Bischof von Ahiara in Nigeria, Simeon Okezuo Nwobi, gegenüber Fides.
„Zwischen Vater, Mutter und Kindern kann es Missverständnisse geben, aber letztendlich müssen Kinder ihren Eltern gehorchen“, betont Bischof Simeon Okezuo Nwobi. Um die Aussage des Bischofs zu verstehen, muss man auf die jüngste Geschichte seiner Diözese zurückblicken.
Die Diözese Ahiara war Gegenstand einer umstrittenen Bischofsernennung nachdem Peter Ebere Okpaleke als Ortsbischof, der von Papst Benedikt XVI. am 7. Dezember 2012 ernannt wurde, durch einige Gläubige und den örtlichen Klerus (vgl. Fides 7/12/2012) abgelehnt wurde. Angesichts des starken Widerstands in der ihm zugewiesenen Diözese konnte Bischof Okpaleke sein Amt nicht antreten. Am 8. Juni 2017 hatte Papst Franziskus bei einer Privataudienz mit einer Delegation der Diözese sein „tiefes Bedauern“ über die AAngelegenheit zum Ausdruck gebracht (vgl. Fides 9/6/2017) und erbat, „dass jede Priester oder Kirchenvertreter, der in die Diözese Ahiara inkardiniert ist, sowohl diejenigen, die dort wohnhaft sind oder an einem anderen Ort oder im Ausland leben und arbeiten), einen Brief an mich schreibt, in dem er um Vergebung bittet; alle sollen einzeln und persönlich an mich schreiben; wir alle müssen diesen Schmerz teilen.
In diesem Brief
1. muss unmissverständlich der Gehorsam gegenüber dem Papst zum Ausdruck gebracht werden, und
2. der Schreibende muss bereit sein, den Bischof anzuerkennen, den der Papst entsendet und ernennt.
3. Der Brief muss innerhalb von 30 Tagen ab heute und bis zum 9. Juli abgeschickt werden. Wer dies nicht tut, wird ipso facto suspendiert und a divinis von seinem Amt enthoben.“
Am 19. Februar 2018 (vgl. Fides 19/02/2018) wurde dann in einer Mitteilung der damaligen Kongregation für die Evangelisierung der Völker bekannt gegeben, dass der Heilige Vater „in den Monaten Juni und Juli 2017, wie von ihm gewünscht, insgesamt 200 Briefe von einzelnen Priestern der Diözese Ahiara erhalten hat, in denen diese ihm ihren Gehorsam und ihre Treue bekräftigen“. Es sei jedoch auch auf persönliche psychologische Schwierigkeit hingewiesen worden „nach all diesen Jahren des Konflikts mit dem Bischof zusammenzuarbeiten“. „In Anbetracht der gezeigten Reue wollte der Heilige Vater keine kirchenrechtlichen Sanktionen verhängen und beauftragte die Kongregation für die Evangelisierung der Völker damit, jedem einzelnen der Priester zu antworten; die Kongregation hat jeden Priester aufgefordert, über den schweren Schaden nachzudenken, der der Kirche Christi zugefügt wurde und hofft, dass sich in Zukunft derart unvernünftigen Handlungen des Widerstands gegen einen vom Heiligen Vater berufenen Bischof nicht wiederholen werden; sie forderte die Geistlichen auch zu Gesten der Vergebung und Versöhnung gegenüber dem Bischof auf“, heißt es in der Mitteilung.
Gleichzeitig (vgl. Fides 19/2/2018) nahm der Papst das Rücktrittsgesuch von Bischof Peter Ebere Okpaleke von Ahiara an.
Nach der Ernennung eines Apostolischen Administrators „Sede vacante et ad nutum Sanctae Sedis“ in der Person von Lucius Iwejuru Ugorji, ernannte Papst Franziskus am 3. Mai 2024 Simeon Okezuo Nwobi zum Bischof von Ahiara (vgl. Fides 03/05/2024), der bereits am 14. Oktober 2023 zum Weihbischof der Diözese ernannt worden war.
„Meine Ernennung wurde mit Freude begrüßt und ich wurde von den Gläubigen mit überwältigender Mehrheit angenommen“, sagt Bischof Okezuo Nwobi. „Die Gläubigen zeigen mir ihre Solidarität, und sogar die Menschen aus Ahiara, die in der Diaspora in verschiedenen Teilen der Welt leben, haben mir ihre Unterstützung gezeigt, damit ich die mir vom Heiligen Vater übertragene Aufgabe bestmöglich erfüllen kann. Deshalb kann ich sagen, dass ich glaube, dass die Zukunft der Diözese Ahiara rosig ist; die Kirche ist lebendig“, schließt er.
(L.M.) (Agenzia Fides 8/9/2024)


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