Abuja (Fides) - Die Lage in Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno im Nordosten Nigerias, die am 10. September von den Überschwemmungen infolge des Zusammenbruchs des Alau-Damms heimgesucht wurde, bleibt ernst (vgl. Fides 13/9/2024).
Lokalen Quellen zufolge sind sechs Tage nach der Tragödie noch immer Menschen in ihren Häusern eingeschlossen. Einige Gebiete sind selbst mit Booten nicht zu erreichen, und Tausende von Menschen sitzen noch immer ohne Fluchtmöglichkeit fest. Es wird versucht, sie per Hubschrauber mit Lebensmitteln und Trinkwasser zu versorgen.
Die Rettungskräfte fordern den Einsatz von Aufklärungsdrohnen der Armee, um die Vermissten und die in den noch immer isolierten Gebieten Eingeschlossenen ausfindig machen zu können.
Alle Krankenhäuser in der Region sind voll ausgelastet und können nicht alle Betroffenen versorgen. Unterdessen wurde ein Solidaritätswettlauf gestartet, um für die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen mit lebensnotwendigen Gütern und medizinischer Versorgung zu gewährleisten. In Kirchengemeinden und auf dem Gelände der Universität von Maiduguri wurden Aufnahme- und Verteilungszentren eingerichtet, während die nigerianische Luftwaffe eine Luftbrücke für den Transport der Hilfsgüter eingerichtet hat.
Die Bedingungen in den Lagern für Binnenvertriebene, wie z. B. dem Lager in Jejeri, in dem 6.000 Menschen ohne Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen untergebracht sind, sind weiterhin besonders schwierig. Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass weite Teile des Ackerlandes überflutet wurden, was die Befürchtung einer künftigen Lebensmittelknappheit und steigender Lebensmittelpreise schürt.
In der Zwischenzeit gab die Gefängnispolizei bekannt, dass sie sieben der 281 Insassen, die aus dem Gefängnis in Maiduguri geflohen waren, nachdem das Wasser über die Außenmauer des Gefängnisses eingedrungen war, gefangen genommen hat.
Schließlich kam es zu einer kontroversen Debatte über die Ursachen der Tragödie. Es stimmt zwar, dass die Region seit Ende August von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht wurde, doch hatten die Behörden zwar Warnungen vor einem möglichen Versagen des Staudamms erhalten, aber keine Maßnahmen ergriffen.
(L.M.) (Fides 16/9/2024)