Abuja (Fides) - Die beiden Claretiner, die in der Nacht zum 1. Februar im zentralnigerianischen Bundesstaat Plateau entführt wurden, sind wieder frei.
P. Ken Kanwa (cmf), Pfarrer der Gemeinde „St. Vincent De Paul Fier“ in der Diözese Pankshin im Bundesstaat Plateau, und sein Assistent P. Jude Nwachukwu (cmf) wurden am heutigen 8. Februar von ihren Entführern wieder freigelassen.
Seit einiger Zeit ist die Geißel der Entführung durch Erpressung in ganz Nigeria endemisch geworden. Neben Priestern und Ordensleuten werden auch viele „normale“ Bürger entführt.
In einer Erklärung, die gestern, am 7. Februar, vom Pressesprecher der Nigerianischen Bischofskonferenz, Pfarrer Michael Umoh, herausgegeben wurde, äußerten die nigerianischen Bischöfe unterdessen tiefe Besorgnis über die Sicherheit im Land.
"Unser Land befindet sich im Moment in einer sehr unglücklichen Situation", so Pfarrer Umoh. "Und es geht nicht um Politik, Religion oder Stammesdenken. Es geht um die Frage zwischen Gut und Böse, es geht um Licht und Dunkelheit".
Pfarrer Umoh erinnert in diesem Zusammenhang an die jüngste Entführung von Schulkindern: "Wir haben von entführten Schulkindern gehört. Und nichts wurde wirklich getan. Wir haben nicht gesehen, dass die Regierung mit aller Macht gegen diese unangenehme Situation vorgegangen ist".
Die Sorge der nigerianischen Bischöfe ist umso verständlicher, wenn man bedenkt, dass die Geißel der Entführungen sowohl für die einzelnen Familien als auch für die nigerianische Wirtschaft schwerwiegende wirtschaftliche Folgen hat.
Für viele nigerianische Familien bedeutet die Entführung eines Angehörigen, dass sie sich in eine Spirale von Lösegeldverhandlungen begeben, die oft Summen erreichen, die ihre finanziellen Möglichkeiten übersteigen. Die Kidnapper entführen Arme und Reiche gleichermaßen und verschonen niemanden. Viele Familien entführter Personen haben sich verschuldet und waren gezwungen, Vermögenswerte zu verkaufen oder ihre Arbeit aufzugeben, was ihr Leben beeinträchtigt hat. Hinzu kommen weitere versteckte Kosten, wie die medizinische Versorgung der freigelassenen Geiseln, die die Belastung noch erhöhen.
(L.M.) (Fides 8/2/2024)