AFRIKA/NIGERIA - Trotz Ausgangssperre: Kette der Gewalt reißt nicht ab

Donnerstag, 25 Januar 2024 gewalt  

Abuja (Fides) - Die Angriffe auf die Gemeinden im Bundesstaat Plateau im Norden Nigerias gehen weiter. Zwischen dem 23. und 26. Dezember starben dort mehr als 200 Menschen bei einer Reihe von Überfällen durch bewaffnete Banden von Fulani-Hirten (vgl. Fides 2/1/2024).
Die Kette der Gewalt reißt nicht ab, obwohl der Gouverneur des Staates am 23. Januar eine Ausgangssperre verhängt hatte.
Es gibt keine offiziellen Daten über die Zahl der Opfer der bewaffneten Angriffe, bei denen am 24. Januar Kirchen und Moscheen in den Vororten Anguwan Dawo, Old Market und Bayan Kasuwa dem Erdboden gleichgemacht wurden.
Die Gewalt griff auch auf andere Gebiete über, wo Gotteshäuser und Geschäfte in Brand gesetzt wurden. Die Auslöser dieser neuen Angriffe sind ungewiss; es ist die Rede von einem Streit zwischen einem Anwohnern und den Hirten; andere berichten von versuchten Viehdiebstählen aus den Siedlungen einiger nomadischer Hirten, die sich in der Gegend von Gangara Kwata niedergelassen hatten.
Der Präsident der „Christian Association of Nigeria“ (CAN) im lokalen Regierungsbezirk Mangu, Reverend Timothy Daluk, beschuldigte die nigerianische Armee, drei Christen getötet und die Ausgangssperre selektiv angewandt zu haben, was eine Diskriminierung der Christen darstelle. "Die Ausgangssperre gilt nur für Menschen in Mangu - in dem von Christen bewohnten Gebiet. Innerhalb ihres Gebietes können sich die Muslime frei bewegen und tun, was sie wollen", beklagt Daluk, dem zufolge "das Militär drei unserer jungen Männer aus meinem Bekanntenkreis getötet hat. Einen davon vor meiner Kirche. Das Militärkommando hat mir gesagt, dass die Täter angeblich keine echten Soldaten waren". Das glaubt der Präsident der örtlichen CAN jedoch nicht.
Andererseits beklagt die Organisation „Muslim Rights Concern“ (MURIC), dass die Krise im Bundesstaat Plateau für die Einwohner schwerwiegende wirtschaftliche Folgen habe, da sie potenzielle Investoren, Touristen und Besucher vertreibe, die durch die zunehmende Unsicherheit verängstigt seien. MURIC rief daher zur Ruhe auf.
"Die Zahl der Todesopfer der gewalttätigen Krise in Mangu (Plateau State), ist auf acht gestiegen. Sechs Moscheen und zwei Kirchen wurden niedergebrannt. Zu den niedergebrannten Moscheen gehört eine zentrale Moschee, die Anguwan Dawo Jumat Moschee", beklagt MURIC in einer Erklärung. "Eine islamische Schule, Audi Islamiyyah, wurde ebenfalls niedergebrannt. Die beiden verbrannten Kirchen, Deden und Assemblies of God's Church, befinden sich in Sabon-Kasuwa in den Gebieten Dercom und Alogom in Mangu“. MURIC verurteilt „die unkontrollierte Zerstörung von Leben und Eigentum, insbesondere von Kultstätten, die respektiert werden sollten. Das ist barbarisch und satanisch. Wir müssen lernen, friedlich zu koexistieren".
(L.M.) (Fides 25/1/2024)


Teilen: