Seoul (Fides) - Die 1938 in Frankreich veröffentlichte Biographie des "Dieners Gottes" Barthelemy Bruguière, wird ins Koreanische übersetzt, zum Nutzen der gesamten katholischen Gemeinschaft, die sich die tiefe Glaubenserfahrung des Bischofs, für den der Heilige Stuhl im Jahr 2023 das "nihil obstat" für die Seligsprechung gewährt hat, zu eigen machen kann. Das von der Kommission für Märtyrer der Erzdiözese Seoul herausgegebene Werk über Barthelemy Bruguiere (1792-1835), Mitglied der Gesellschaft für ausländische Missionen zu Paris (MEP) und erster Apostolischer Vikar von Korea, umfasst und beschreibt die Geburt, das Studium, die Missionstätigkeit und den Lebensweg von Bischof Bruguiere, dem ersten Bischof der Diözese Joseon. Der Band, der voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 abgeschlossen sein und präsentiert werden wird, ergänzt die ersten beiden Texte über Bruguiere: "Die Briefe von Bischof Bruguiere" und "Die Reisen von Bischof Bruguiere", die bereits 2007 in Korea veröffentlicht wurden. Die Biografie wurde von Abt J. Camille Brudoncle aus der Diözese Carcassonne (Frankreich) verfasst, aus der Bruguière stammt. Der Originaltitel lautet "Monseigneur Barthelemy Bruguière, du diocèse de Carcassonne des Missions Etrangeres de Paris (1792-1835)". Die Übersetzung der Biographie wird in Zusammenarbeit mit der Katholischen Universität Paris erstellt. Pater Won Jong-hyeon, Vizepräsident der Kommission für Märtyrer, sagte: "Es fehlt an Material, um sich an die spirituelle Erfahrung von Bruguière zu erinnern und diese zu reflektieren. Wir hoffen, dass die Veröffentlichung der Übersetzung für viele eine Hilfe sein wird".
Die Kommission wird auch einen Wettbewerb zur Figur von Bischof Bruguière veranstalten, bei dem es darum geht, einen Aufsatz zu schreiben, der auf seinen Meditationen basiert und von ihnen inspiriert ist, um sein Leben als Hirte und seine Pionierrolle in der Mission in Joseon zu beleuchten. Ziel ist es, den südkoreanischen Katholiken zu helfen, sich von dem französischen Missionsbischof inspirieren zu lassen. Dies bekräftigte Bischof Job Koo Yo-bi von Seu während des Symposiums mit dem Titel "Das Leben von Bischof Bruguière und der Kontext der Mission in Korea", das am 7. Dezember in Seoul stattfand. Er rief dazu auf, "den missionarischen Eifer von Bischof Bruguière nachzuahmen, damit er in unserer Zeit ein Wirken des Heiligen Geistes hervorrufen kann".
Der Missionar Bruguière (MEP) war der erste Apostolische Vikar von Korea und der erste Bischofskoadjutor von Siam (Thailand). Geboren in Raissac-d'Aude (Frankreich) wurde Bruguière nach seinem Studium am Priesterseminar in Carcassonne 1815 zum Priester geweiht und unterrichtete ein Jahrzehnt lang im Priesterseminar. Da er Missionar werden wollte, schloss er sich der Pariser Gesellschaft für ausländische Missionen zu Paris (MEP) an, um schließlich nach Vietnam zu gehen.
Nachdem er 1825 Paris verlassen hatte, erreichte Bruguière 1826 Jakarta, auch bekannt als Batavia, und reiste später nach Bangkok weiter, wo er eine umfangreiche Missionsarbeit unter der Bevölkerung leistete. Am 9. September 1831 errichtete Papst Gregor XVI. das Apostolische Vikariat Korea und ernannte Bruguière zum ersten Apostolischen Vikar. Am 12. September 1832 reiste Bruguière zusammen mit Joseph Wang, ein Seminarstudent aus Penang, auf dem Schiff von Singapur nach China. Bruguière verließ Shanxi am 22. September 1834, erreichte die Chinesische Mauer am 7. Oktober und kam am 8. Oktober in Xiwanzi an. Er verbrachte etwa drei Jahre in China, um sich auf seine Weiterreise nach Korea vorzubereiten. Am 7. Oktober 1835 traten Bruguière, Wang und sein Mitbruder Pierre-Philibert Maubant (MEP) die Reise nach Korea an. Innerhalb von zwei Wochen erkrankte Bruguière und starb noch in China und wurde dort begraben. Seine sterblichen Überreste wurden später überführt und 1931 auf einem Friedhof in Seoul beigesetzt.
(PA) (Fides 27/1/2024)