AFRIKA/NIGERIA - Mutmaßliche Mörder des lebendig verbrannten Seminaristen gefasst

Montag, 2 Oktober 2023 seminaristen   gewalt   banditentum  

Abuja (Fides) - Die mutmaßlichen Mörder von Stephen Na'aman, dem Seminaristen, der am 7. September bei einem Überfall auf die Pfarrei St. Raphael in Fadan Kamantan (Diözese Kafanchan) im nordnigerianischen Bundesstaat Kaduna bei lebendigem Leib verbrannt wurde (vgl. Fides 8/9/2023), sind gefasst worden.
Die acht Verdächtigen wurden von der militärischen Sondereinheit der Operation „Safe Haven“ (OPSH) festgenommen. Ein Sprecher der Sondereinheit, Hauptmann James Oya, sagte, die Festgenommenen würden nicht nur des Überfalls auf die katholische Pfarrei und des Todes des Seminaristen verdächtigt, sondern auch des Todes von Dorathy Jonathan, die am 1. September im Dorf Afana in Zango Kataf ermordet wurde, nachdem sie sich einer versuchten Vergewaltigung widersetzt hatte.
Die Banditen hatten die Gemeinde überfallen, um die beiden dort tätigen Priester zu entführen. Nachdem dies nicht gelungen war, hatten sie das Feuer gelegt, bei dem der junge Seminarist ums Leben gekommen war. Nach Angaben des Militärsprechers „rettete die schnelle Reaktion unserer Truppen Pater Emmanuel Okolo und Noah Monday, den Pfarrer der Gemeinde und seinen Assistenten, vor dem Entführungsversuch“.
"Insgesamt haben wir acht Verdächtige in unserem Gewahrsam, die für die oben genannten Verbrechen und für den Betrieb einer Waffenfabrik in der Gegend verhaftet wurden", so der Sprecher der Sondereinheit.
Bei der Operation, die zur Verhaftung der Verdächtigen führte, wurden 31 Waffen verschiedener Kategorien sichergestellt. Dazu gehören drei AK-47-Gewehre, zehn lokal hergestellte Pistolen, fünf lokal hergestellte AK-47-Gewehre, neun Revolver, drei lokal hergestellte Maschinengewehre, 7,62-mm-Spezialmunition und Werkzeugmaschinen.
In Nigeria sind neben geschmuggelten importierten Waffen auch illegal vor Ort handgefertigte Waffen immer weiter verbreitet: es werden nicht nur gewöhnliche Feuerwaffen (Revolver und Schrotflinten), sondern auch militärische Waffen wie AK-47, die berüchtigte Kalaschnikow und deren Munition sowie Sprengkörper nachgebaut.
Im Februar dieses Jahres hat das nigerianische Waffenkontrollzentrum Tausende von illegalen Feuerwaffen, darunter Maschinengewehre und Raketenwerfer, sichergestellt.
(L.M.) (Fides 2/10/2023)


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