Brazzaville (Fides) - Lokale Beobachter aus Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo, dementieren gegenüber Fides Gerüchte über einen angeblichen Militärputsch, der Präsident Denis Sassou-Nguesso abgesetzt haben soll und bezeichnen die Nachrichten als falsch und „haltlos“.
Letzterer hält sich derzeit in New York auf, um dort an der UN-Generalversammlung teilzunehmen, die wie jedes Jahr Mitte September stattfindet.
Die Nachricht von dem angeblichen Staatsstreich wurde von einigen (möglicherweise pro-russischen) Telegrammkanälen verbreitet, wonach Einheiten der Armee und der Präsidentengarde die Abwesenheit des Präsidenten ausnutzten, um die Macht zu übernehmen.
"Erfundene Informationen suggerieren, dass in Brazaville ernste Ereignisse stattfinden", erklärte unterdessen auch der Minister für Kommunikation und Medien und Regierungssprecher Thierry Moungalla auf seinem Konto bei X (früher Twitter). "Die Regierung dementiert diese Nachricht als falsch. Wir versichern der Öffentlichkeit, dass Ruhe herrscht, und fordern die Menschen auf, ihren Geschäften in Ruhe nachzugehen."
Der 79-jährige Sassou-Nguesso war von 1979 bis 1992 an der Spitze des Kongo und danach ununterbrochen von 1997 bis heute. Nach einem Sieg bei den Wahlen im Jahr 2021 trat er eine vierte Amtszeit, nachdem er 2015 in einem umstrittenen Referendum eine Verfassungsänderung durchgesetzt hatte. Seine Familie ist mit der des abgesetzten Präsidenten von Gabun, Ali Bongo Ondimba, verwandt, da seine Tochter Edith 1990 dessen Vater, den ehemaligen Präsidenten Omar Bongo, geheiratet hatte.
Nach dem Staatsstreich in Gabun Ende August (vgl. Fides 30/8/2023) und dem Staatsstreich in Niger (vgl. Fides 27/7/2023) hat sich die Besorgnis in einigen afrikanischen Hauptstädten vervielfacht. In einigen Fällen wurde die militärische Führung vorsichtshalber ausgetauscht, um die Befehlsketten möglicher bevorstehender Putsche zu durchbrechen.
(L.M.) (Fides 18/9/2023)