AFRIKA/KENIA - Bischöfe erinnern an Pater Kaiser und fordern mehr Engagement für soziale Gerechtigkeit

Dienstag, 29 August 2023 gerechtigkeit   bischöfe   politik  

Nairobi (Fides) - "Pater Kaiser hat sein ganzes Leben lang für die Rechte der Unterdrückten, der Verarmten und all jener gekämpft, die unter Ungerechtigkeit leiden", bekräftigten die Bischöfe, die an der Zeremonie zum Gedenken an Pater John Anthony Kaiser teilnahmen, dem US-amerikanischen Missionar, der am 24. August 2000 unter nie geklärten Umständen auf der Autobahn zwischen Nairobi und Nakuru ermordet wurde.
Die Zeremonie fand genau an der Stelle statt, an der die Leiche des ermordeten Missionars damals gefunden wurde, ein Ritus, der nach einer dreijährigen Unterbrechung aufgrund der Covid-Pandemie wieder aufgenommen wurde.
Im Rahmen der Gedenkfeiern riefen die Bischöfe die Regierung dazu auf, ihre Verpflichtungen gegenüber den Wählern zu erfüllen, und erinnerten an nicht eingehaltene Wahlversprechen und baten um mehr Engagement für soziale Gerechtigkeit mit Verweis auf die von Pater Kaiser vertretenen Ideale.
Die Bischöfe riefen auch zu Maßnahmen gegen Polizisten auf, denen Menschenrechtsverletzungen während der Demonstrationen der Koalition „Azimio la Umoja - One Kenya“ vorgeworfen wurden, bei denen mehr als 30 Menschen ums Leben kamen (vgl. Fides 20/7/2023) und forderten die Vertreter der politischen Parteien auf, dem Wohlergehen der Nation Vorrang einzuräumen, anstatt zuzulassen, dass sich Diskussionen in fruchtlose Wortgefechte verwandeln, die wenig Fortschritt für die Bürger bringen.
Pater John Anthony Kaiser wurde am 23. November 1932 in Perham, Minnesota, in den USA geboren. Er trat in die Missionsgesellschaft des heiligen Joseph von Mill Hill (Mill-Hill-Missionare) ein und wurde 1964 in St. Louis zum Priester geweiht. Im selben Jahr wurde er in die Mission nach Kenia entsandt.
Er war zwanzig Jahre lang in der Diözese Kisii und später in den Diözesen Nakuru und Ngong tätig. Als Missionar diente er den Armen, setzte sich für Gerechtigkeit für die Unterdrückten und die Achtung der Menschenrechte ein. Auf dem Höhepunkt der ethnischen Gewalt und der Landrechtskonflikte in Kenia im Jahr 1993 arbeitete Pater Kaiser im Binnenvertriebenenlager Maela in der Diözese Nakuru.
Sein lebloser Körper wurde am 24. August 2000 an der Fernstraße zwischen Nairobi und Nakuru gefunden. Die Todesursache konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht festgestellt werden, doch wurde später festgestellt, dass er von Unbekannten ermordet worden war. Auf Ersuchen der Katholischen Bischofskonferenz von Kenia (KCCB) wurde eine Untersuchung seines Todes eingeleitet und 2007 abgeschlossen, die ergab, dass Pater Kaiser ermordet worden war und die von der kenianischen Regierung und dem FBI zunächst vorgebrachte "Selbstmordtheorie" auf vorgefassten Meinungen beruhte. Bis zum heutigen Tag sind die Auftraggeber und Täter seines Mordes jedoch ungestraft geblieben.
(L.M.) (Fides 29/8/2023)


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