VATIKAN - Kardinal Tagle im Gedenken an die ugandischen Märtyrer: „Die Liebe zu Christus besiegt die Angst“

Samstag, 3 Juni 2023 märtyrer   päpstliche missionswerke   kardinal tagle  

Vatikanstadt (Fides) - "Das Leiden an sich ist kein Martyrium, das Leiden wird zum Martyrium, wenn es bezeugt wird", so Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung, während der Eucharistiefeier im Petersdom, der er am Samstag, den 3. Juni unmittelbar nach der Papstaudienz der Teilnehmer der in diesen Tagen stattfindenden Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke stattfand (vgl. Fides 30/5/2023). Der Kardinal wandte sich an die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke und lud sie ein, sich von den Worten, die der Papst kurz zuvor an sie gerichtet hatte, „für ihre eigene Mission“ leiten zu lassen, und setzte seine Predigt fort, indem er auf das eigentliche Wesen des Martyriums einging, ausgehend vom Fest der ugandischen Märtyrer.
"Heute feiern wir das Gedenken an den heiligen Karl Lwanga und seine 21 Gefährten, die sich zum Christentum bekehrt haben und sich entschieden haben, Jesus zu folgen, vor allem Jesus und nur Jesus“, so der Kardinal, „Der Preis für diesen Glauben war das Martyrium. ‚Martyría' bedeutet genau genommen, Zeugnis zu geben und unsere Märtyrer waren bereit, für ihr Zeugnis zu sterben. Der Tod ist der letzte und höchste Akt des Zeugnisgebens; aber auch wir sind aufgerufen, jeden Tag unseres Lebens Zeugnis für Jesus zu geben. Wir wissen, dass wir, um für Jesus Zeugnis abzulegen, für uns selbst sterben müssen. Um Zeugnis zu geben, ist also der Tod notwendig".
Kardinal Tagle betonte in diesem Zusammenhang, dass schon allein das Wort Tod Gedanken der Angst und des Schreckens hervorrufe. Deshalb sei der erste Johannesbrief hilfreich, in dem es heißt, dass dort, wo Liebe ist, keine Angst ist. "Wir können sagen, dass das Martyrium die Bereitschaft ist, für meinen Geliebten, Jesus Christus, zu leiden und sogar zu sterben. Es ist also nicht der Tod für etwas, sondern für jemanden, der uns bis zum Tod geliebt hat", sagte Kardinal Tagle und schloss mit den Worten: "Lasst uns beten, dass unsere Mission, wie der Heilige Vater wünscht, nicht nur eine bürokratische oder finanzielle Tätigkeit ist, sondern ein Zeugnis, das in der Liebe Jesu Christi verwurzelt ist, der uns die Kraft gibt, jeden Tag eine Million Mal für unseren Geliebten zu lieben und zu sterben“.
(EG) (Fides 3/06/2023)


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