Abuja (Fides) - Eine Woche nach der Entführung von Pfarrer Kingsley Maduka und dessen spätere Freilassung freigelassen (vgl. Fides 22/5/2023), sorgt die Entführung eines weiteren katholischen Priesters im Bundesstaat Imo (Südost-Nigeria) für Beunruhigung in der örtlichen Gemeinde.
Die Einzelheiten der Entführung deuten auch darauf hin, dass die Entführer es gezielt auf den Priester abgesehen hatten. Pfarrer R. Mathias Opara wurde am Abend des 26. Mai von unbekannten Bewaffneten auf der Straße zwischen Ejemekwuru und Ogbaku entführt, die die lokalen Regierungsbezirke Oguta und Mbaitoli verbindet. Der Priester war auf dem Rückweg nach Owerri von der Beerdigung des Vaters eines anderen Priesters in Izombo (Oguta Local Government Area, Imo State).
Nach Angaben des Sprechers der katholischen Erzdiözese Owerri kamen die Angreifer aus dem Gebüsch, um Pfarrer Opara und die anderen mitreisende Passagiere zu überfallen. Doch während die anderen drei Personen freigelassen wurden, flohen die Entführer in den Wald und nahmen Pfarrer Opara mit.
Es bleibt zu klären, ob die Entführer zufällig auf das Auto mit dem Priester an Bord gestoßen sind und sich dann entschlossen haben, ihn zu entführen, während die anderen Insassen des Wagens frei gelassen wurden, oder ob es sich um eine gezielte Entführung des Priesters handelte. In letzterem Fall hätten die Entführer genaue Informationen über den Aufenthaltsort von Pfarrer Opara haben müssen. Die Tatsache, dass dieser gerade von einer öffentlichen Zeremonie, der Beerdigung des Vaters eines anderen Priesters, zurückkehrte, würde darauf hindeuten, dass die Banditen mit der Absicht handelten, den Priester selbst in Geiselhaft zu nehmen.
Ende April wurde, ebenfalls im Bundesstaat Imo, ein anderer katholischer Priester, Pfarrer Micheal Asomugha, Gemeindepfarrer der katholischen Pauluskirche in Osu im lokalen Regierungsbezirk Isiala Mbano, entführt. Der Geistliche wurde nach neun Tagen wieder freigelassen.
(L.M.) (Fides 29/5/2023)