AFRIKA/NIGERIA - Opposition will Wahlergebnisse anfechten: Wahlsieger Tinubu bemüht sich um Versöhnung

Donnerstag, 2 März 2023 wahlen   bischöfe  

Abuja (Fides) - Der gewählten nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu, brachte als erste Handlung im Amt am gestrigen 1. März ein Komitee zur Versöhnung mit den anderen Präsidentschaftskandidaten auf den Weg, die bei den Wahlen vom 25. Februar angetreten waren (svgl. Fides 1/3/2023).
Der 70jährige Bola Ahmed Tinubu, Kandidat des All Progressives Congress (APC), der Partei des scheidenden Präsidenten Muhammadu Buhari, wurde mit 8.794.726 Stimmen (35% der abgegebenen Stimmen) vor Atiku Abubakar, dem Kandidaten der People's Democratic Party (PDP), der 6.984.520 Stimmen (28%) erhielt, gewählt. Der dritte Mann im Bunde, der politische Außenseiter Peter Obi von der Labour Party (LP), erhielt 6.101.533 Stimmen (24 %). Die Wahlbeteiligung lag bei 27 % von über 90 Millionen Nigerianern, die zur Wahl aufgerufen waren.
Die Oppositionsparteien haben drei Wochen Zeit, die Wahlergebnisse vor Gericht anzufechten, wie von deren Vertretern unmittelbar nach der Bekanntgabe des Sieges von Ahmed Tinubu, der sein Amt am 29. Mai antreten wird, angekündigt wurde.
Tinubu, ehemaliger Gouverneur des Bundesstaates Lagos, setzte sich in einem harten internen Kampf innerhalb der APC gegen fast zwei Dutzend Kandidaten durch, die sich um die Präsidentschaftsnominierung der Regierungspartei beworben hatten, darunter auch der amtierende Vizepräsident.
Der Muslim Tinubu hat vor allem in der mehrheitlich muslimischen nördlichen Region Nigerias starke Unterstützung erhalten. Sein Vizepräsident, Kashim Shettima, ist ebenfalls ein Muslim, was gegen die ungeschriebene Regel verstößt, dass sich ein "muslimischer" Präsident und ein "christlicher" Vizepräsident abwechseln.
Tinubu stammt jedoch aus dem Südwesten Nigerias, was die Bedenken hinsichtlich der Nachfolge von zwei "muslimischen" Präsidenten hintereinander verringern könnte, da der scheidende Präsident Buhari stammt aus dem Norden stammt. Auf der politischen Landkarte Nigerias sind unterdessen geografische und ethnische Zugehörigkeiten wichtiger als die religiösen Zugehörigkeiten. Die drei Hauptkandidaten bei den diesjährigen Präsidentschaftswahlen repräsentieren die drei größten ethnischen Gruppen in Nigeria: Hausa-Fulani, Yoruba und Igbo.
Die nigerianischen Bischöfe rufen in ihrer Botschaft, in der sie einige schwerwiegende Mängel bei der Durchführung der Wahl beklagen (vgl. Fides 1/3/2023), die Bevölkerung dazu auf, auf Gewalt zu verzichten, das Gesetz zu respektieren und weiterhin für das Wohl des Landes zu beten.
(L.M.) (Fides 2/3/2023)


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