AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Apostolischer Präfekt weiht neuro-psychiatrische Klinik ein: Auf den Spuren von Mutter Teresa von Kalkutta

Dienstag, 7 Februar 2023

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Robe (Fides) - "Vor dem Vater gibt es keine Kinder erster und zweiter Klasse. Wichtige Kinder und solche, die nichts wert sind. Ehrenwerte Kinder und zu verachtende Kinder", so der Apostolische Präfekt von Robe, Pater Angelo Antolini, bei der Einweihung des neuropsychiatrischen Fachzentrums "Araara" in Bale am vergangenen Sonntag, den 5. Februar. "Es handelt sich um eine soziale Arbeit, die in unserem muslimischen Umfeld auch für die Evangelisierung von größter Bedeutung ist", so der der italienische Missionar.
"Unter den prekären Verhältnissen, in denen wir hier in Äthiopien leben", fährt Pater Antolini fort, "ist der Bereich der psychischen und neurologischen Krankheiten der am wenigsten abgedeckte und noch nicht wesentlich entwickelte. Die Welt der psychischen Krankheiten ist immer noch mit so vielen Tabus belegt, dass sie uns fast Angst machen könnte, und doch macht die medizinische Wissenschaft beeindruckende Fortschritte bei der Heilung oder zumindest der Linderung des Leidens unserer Brüder und Schwestern mit psychischen Krankheiten".
"Ich habe immer gesagt, dass es vor Gott keine Brüder und Schwestern erster und zweiter Klasse gibt, wie wir uns leider oft untereinander aufteilen“, so der Apostolische Präfekt weiter, der beklagt, dass „unsere Gesellschaft psychisch Kranke, die sich oft auf unseren Straßen aufhalten, als menschlichen Abfall betrachtet und behandelt“. „Deshalb wollte die katholische Kirche ein Zeichen der Liebe Gottes zu seinen Kindern setzen, indem sie diese Gesundheitseinrichtung ins Leben rief, das ich "Araara" nennen wollte, ein Wort, das in der sozialen Struktur des Oromo-Volkes so wichtig ist und "Versöhnung" bedeutet“, bekräftigt er. „Versöhnung ist die Grundlage für den Frieden und das Wohlergehen der Menschen. Ich möchte hinzufügen, dass die Versöhnung mit sich selbst, mit anderen und mit Gott auch die Grundlage für die geistige Gesundheit ist“. „Äthiopien ist ein reiches Land, unser Volk ist reich, aber der Reichtum ist schlecht verteilt. Setzen wir uns alle für mehr Gerechtigkeit ein, dann wird es uns allen besser gehen", schloss der Apostolische Präfekt von Robe.
Die Arbeiten an der psychiatrischen Klinik, die zu 70 % von der italienischen Bischofskonferenz und der Rest aus Spenden finanziert werden, hatten 2015 begonnen (vgl. Fides 5/9/2015). An der jüngsten Einweihung nahmen unter anderem der Bischof Rocco Pennacchio von Fermo, der Apostolische Nuntius in Äthiopien und Dschibuti, Erzbischof Antoine Camilleri, der Generalsekretär des Äthiopischen Katholischen Sekretariats, Pfarrer Teshome Fikre, und einige seiner Mitarbeiter teil.
In Bale war es zuerst Mutter Teresa von Kalkutta, die sich persönlich an Menschen mit psychischen Problemen wandte, die völlig verlassen waren. In Goba, einige Kilometer von Robe entfernt, gibt es noch heute das Zentrum der Schwestern der Missionarinnen der Nächstenliebe, in dem Hunderte von Patienten mit psychiatrischen und neurologischen Problemen unterschiedlichen Schweregrades behandelt werden.
(AP) (Fides 7/2/2023)

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