AFRIKA/NIGERIA - Katholische Bischofskonferenz dementiert Zahlen zu den angeblich im Land ermordeten Priestern

Mittwoch, 25 Januar 2023 entführungen   ermordete missionare  

Abuja (Fides) - "Nach den uns vorliegenden Informationen sind die Daten nicht ganz korrekt", dementiert der Generalsekretär der Katholischen Bischofskonferenz von Nigeria, Pfarrer Zacharia Nyantiso Aya Samjumi, (CBCN), auf Nachfrage der Agentur Fides die Inhalte des "Sahara Reports", wonach im Jahr 2022 in Nigeria 145 katholische Priester getötet wurden. Diese Zahl wurde vielfach weiterveröffentlicht, ohne dass sie ernsthaft überprüft wurde. Die offiziellen Stellen der katholischen Kirche in Nigeria geben jedoch keine Bestätigung für die im Internet kursierenden Zahlen über die von Januar bis Dezember 2022 in dem afrikanischen Land getöteten katholischen Priester.“Es hat Angriffe auf katholische Priester gegeben", bestätigt Pfarrer Zacharia Nyantiso Aya Samjumi, "aber die Zahl stimmt nicht mit dem überein, was veröffentlicht wurde. Wir sind noch dabei, Daten zu sammeln, auch wenn sie nur langsam von den Diözesen kommen. Die in der Online-Publikation angegebene Zahl ist jedenfalls nicht korrekt".
Die Zweifel an Zahlen, die im Internet kursieren, rühren auch von einer Fehlinterpretation der Daten in einem Bericht des nigerianischen Nachrichtendienstes „SB Morgen Intelligence“ (SBM) vom vergangenen 23. Januar her, der die Zahl der in Nigeria im vergangenen Jahr getöteten katholischen Priester auf 39 beziffert und 30 Entführungen von Priestern dokumentiert. Dem Bericht zufolge wurden im Jahr 2022 insgesamt 145 Angriffe auf katholische Priester verzeichnet. In den digitalen Medien wurde die Zahl von 145 Angriffen wahrscheinlich mit die Zahl der katholischer Priester verwechselt, die im vergangenen Jahr gewaltsam ums Leben gekommen sein sollen.
Der Geheimdienstbericht dokumentiert sorgfältig alle Berichte über Angriffe und angebliche Morde an katholischen Priestern, die in verschiedenen Gebieten Nigerias stattgefunden haben sollen, und schreibt die meisten dieser Verbrechen entführenden Banditen, Fulani-Hirten und Unabhängigen aus Biafra (IPOB) zu. SBM Intelligence sammelt und analysiert Daten über aktuelle Ereignisse in Nigeria und wurde 2015 von Cheta Nwanze, einem Experten für Informationstechnologie und Medienmanagement, gegründet.
(LM) (Fides 25/1/2023)


Teilen: