AFRIKA/KENIA - Bekanntgabe der Ergebnisse der Präsidentschaftswahl: “Lasst uns den Frieden bewahren”

Mittwoch, 17 August 2022 wahlen   bischöfe   frieden  

Nairobi (Fides) - "Wir möchten alle führenden Religionsvertreter bitten, für den Frieden in unserem Land zu beten", so Erzbischof Anthony Muheria von Nyeri, unmittelbar nach der Verkündung des Sieges von William Ruto als Präsident von Kenia mit 50,5% der Stimmen bei den Wahlen am 9. August "Liebe Kenianer, bewahrt den Frieden. Lasst uns gemeinsam den Frieden bewahren", fügte er hinzu.
Der Vorsitzende der Kenianischen Katholischen Bischofskonferenz (KCCB), Erzbischof Martin Kivuva von Mombasa, beglückwünschte seinerseits den friedlichen Verlauf des Wahlkampfes und der Wahl selbst: "Glückwunsch an die Kenianer. Wir konnten ein wichtiges Kapitel unserer Geschichte abschließen".
Nach einer angespannten Woche der Stimmenauszählung durch die Unabhängige Wahlkommission (IEBC), die zu dem Ergebnis kam, dass der bisherige Vizepräsident seinen Hauptkonkurrenten und langjährigen Oppositionsführer Raila Odinga, der trotz der Unterstützung durch den scheidenden Präsidenten Uhuru Kenyatta insgesamt nur 48,8 % der Stimmen erhielt, besiegt hat, bleibt die Angst vor Gewalt nach den Wahlen bestehen.
Odinga bezeichnete das Wahlergebnis bereits als "Farce" und kündigte an, er werde Berufung einlegen. Seine Anhänger protestierten in den Außenbezirken von Nairobi und in den Wahlkreisen am Viktoriasee, wo Odinga herkommt. Letztere können sich auf die Tatsache berufen, dass nur wenige Minuten vor der Bekanntgabe der offiziellen Wahlergebnisse durch den IEBC-Vorsitzenden Wafula Chebukati vier Kommissare das nationale Auszählungszentrum verlassen hatten, um bei einer eigenen Pressekonferenz zu erklären, dass sie die von Chebukati verkündeten Ergebnisse nicht anerkennen.
Unterdessen hatten auch Beobachter aus einigen Ländern der Vereinigung der ostafrikanischen Bischofskonferenzen (AMECEA) die Wahlen überwacht, um deren Fairness zu gewährleisten und Transparenz und Rechenschaftspflicht zu fördern.
In seiner Eröffnungsrede vor Beginn der Schulung für die Wahlbeobachter erinnerte Pater Anthony Makunde, Generalsekretär der AMECEA, die 25 Beobachter aus Kenia, Malawi, Uganda, Äthiopien, Tansania und dem Südsudan daran, dass "wir als Kirche nicht nur über gute Regierungsführung predigen, sondern auch das Gewissen der politischen Führungspersönlichkeiten formen müssen, damit sie sich an die diesbezüglichen Grundsätze und Werte halten können“.
(L.M.) (Fides 17/8/2022)



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