AFRIKA/NIGERIA - Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz: “Nigeria blutet”

Freitag, 10 Juni 2022 bischöfe   verfolgung  

Abuja (Fides) – “Nigeria blutet. Unser Land ist mit Blut getränkt. Von Norden bis Süden, von Osten bis Westen fließt das Blut wie ein Fluss. Die Nigerianer leben jetzt in Angst und Schrecken, während eine dunkle Wolke der Ungewissheit über der Nation schwebt", so der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lucius Iwejuru Ugorji von Owerri während der Feier zum goldenen Priesterjubiläum des Apostolischen Administrators der Erzdiözese Owerri, Präslat Anthony J. V. Obinna.
Mit Blick auf auf das Massaker in einer katholische Kirche in Owo am Sonntag, den 5. Juni (vgl. Fides 6/6/2022) sagt Erzbischof Ugorji: "Während wir hier feiern, ist mein Herz bei der blutigen Szene in der katholischen Kirche in Owo (Ondo State), wo am Pfingstsonntag so viele unschuldige Gläubige, darunter Ehepaare, Frauen, kleine Kinder und Säuglinge, auf grausame Weise ermordet und viele andere brutal verletzt wurden."
Erzbischof Ugorji ist der Ansicht, dass "es offensichtlich geworden ist, dass unser Land von Kämpfern der Fulani-Miliz, die sich als Hirten ausgeben, belagert wird. Vor einigen Wochen gab es die herzlose Ermordung von Deborah und den rücksichtslosen Angriff auf die Kirchen in Sokoto", wobei er sich auf die junge Deborah Samuel Yakubu, eine christliche Studentin, bezog, die am 12. Mai wegen "angeblicher Blasphemie" gelyncht wurde (vgl. Fides 18/5/2022) und die darauf folgenden Unruhen (vgl. 24/5/2022). "Und letzten Sonntag hatten wir nun den blutigen Angriff auf die Kirche in Owo", so Erzbischof Ugorji.
Der nigerianische Innenminister Ogbeni Rauf Aregbesola beschuldigte unterdessen die „Nigerianische Provinz Islamischer Staat Westafrika“ (ISWAP) die aus einer Abspaltung von Boko Haram hervorgegangen ist im Zusammenhang mit dem Massaker am Pfingstsonntag.
Mit Blick auf die Parlamentswahlen 2023 rief Erzbischof Ugorji dazu auf, "Gleichgültigkeit und Apathie zu überwinden und nur glaubwürdige Kandidaten mit Charakter, Kompetenz und Fähigkeiten zu wählen; Kandidaten mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz, die dafür bekannt sind, dass sie das Gemeinwohl über ihre privaten und egoistischen Interessen stellen".
(L.M.) (Fides 10/6/2022)


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