AFRIKA/D.R. KONGO - Kardinal Besungu zu priesterlicher Berufung und Sendung: Geschenk und Geheimnis

Dienstag, 26 April 2022 ortskirchen  

Kinshasa (Fides) - Die priesterliche Berufung sei ein Geschenk und ein Geheimnis: Das betonte der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, in seiner Ansprache an die mehr als sechshundert Priester, die sich zur Feier der Chrisam-Messe in der Kathedrale „Notre-Dame du Congo“ versammelt hatten. Die liturgische Feier am Gründonnerstag war für den Kardinal auch Gelegenheit, um zum Nachdenken über die Identität des Priesters anzuregen und die kongolesischen Priester daran zu erinnern, sich der Beziehung zwischen Salbung und Sendung bewusst zu werden, und sie so aufzufordern, immer für die Mission zur Verfügung zu stehen, wie anspruchsvoll sie auch sein mag.
Der Erzbischof von Kinshasa versäumte es nicht, die Kontroverse zu erwähnen, die durch das im März veröffentlicht Schreiben der Bischofskonferenz des Kongo (CENCO) zum Thema "In der Schule Jesu. Für ein authentisches priesterliches Leben'', ausgelöst wurde. Der Kardinal sprach von einer "Verwirrung aufgrund einer falschen Auslegung des Textes" und einer selektiven Lektüre, die zu einer verzerrten Sichtweise auf irreguläre emotionale Beziehungen von Priestern und den daran beteiligten Personen geführt habe. Kardinal Fridolin stellte den Text der Bischöfe in den richtigen Kontext, indem er erklärte, dass es sich weder um eine Neuheit noch eine kongolesische Erfindung handle, sondern als Erinnerung an die Anforderungen der Lehre und Disziplin der Kirche bezüglich des priesterlichen Zölibats verstanden werden solle. Er forderte daher alle Priester auf, "wachsam zu sein und zu beten, um nicht in Versuchung zu geraten".
Priester sind im Kongo unterdessen auch der Gefahr von Gewalt und Entführungen ausgesetzt. Besonders ernst ist die Lage in Nord-Kivu (an der Grenze zu Uganda), dessen Hauptstadt Goma ist. Dort sind "Rebellengruppen" aktiv, die die Bevölkerung terrorisieren, und christliche Priester und Missionare sind oft die Opfer.
Die katholische Kirche der Demokratischen Republik Kongo bereitet sich auf den Empfang von Papst Franziskus vor, der sich im Rahmen einer geplanten Afrikareise vom 2. bis 5. Juli in der DRK aufhalten wird. Der Papst wird ein Land besuchen, das von bewaffneten Konflikten geplagt wird, in dem die Kirche eine wichtige politische Rolle spielt und in dem 40 % der 90 Millionen Einwohner Katholiken sind.
(MP-EG) (Fides 26/4/2022)


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