AFRIKA/MALAWI - Bischöfe beklagen Ineffizienz und Misswirtschaft der Regierung

Dienstag, 8 März 2022 bischöfe   korruption   zivilgesellschaft  

Lilongwe (Agenzia Fides) – in ihrem Hirtenbrief zur Fastenzweit der am vergangenen Sonntag, den 6. Dezember in den Kirchen des Landes verlesen wurde beklagen die Bischofskonferenz von Malawi „Korruption und politisches Gezänk, die die Nation blockieren".
Nach Ansicht der Bischöfe hat die neue Führung unter Präsident Lazarus Chakwera, der die Wahlen 2020 gewonnen hat, das Land in endlose politische Auseinandersetzungen verwickelt, insbesondere zwischen den Parteien, die das Regierungsbündnis bilden. "Diese Streitigkeiten vermitteln der Öffentlichkeit einen Mangel an Zusammenhalt innerhalb des Bündnisses und ein Gefühl der Richtungslosigkeit", heißt es in dem Brief, der 30 Jahre nach einem Hirtenbrief zur Lage des Landes veröffentlicht wurde, der damals Malawi beim Übergang von einem Einparteiensystem zu einem Mehrparteiensystem ermutigte.
In dem Schreiben werden zwar keine konkreten Beispiele genannt, aber im Januar entließ Präsident Chakwera, der zuvor bereits zwei Minister entlassen hatte, die in Korruption oder Amtsmissbrauch verwickelt waren, den Minister für landwirtschaftliche Ressourcen, Kezzie Msukwa, erst nachdem bereits dieser bereits mehr als drei Wochen zuvor wegen seiner Verwicklung in einen Skandal um die Vergabe von Grundstücken an ausländische Geschäftsleute festgenommen worden war.
Die Bischöfe sind auch besorgt über die Einmischung des Präsidialamtes und des Kabinetts in die Arbeit der staatlichen Unternehmen und Organisationen. "Das Büro des Präsidenten ist zu einer Quelle der Ineffizienz und Misswirtschaft im öffentlichen Dienst geworden", so der Vorwurf der Bischöfe.
Am 4. März ging die Polizei in der Hauptstadt Lilongwe mit Tränengas gegen mehrere tausend Demonstranten vor, die sich versammelt hatten, um eine Petition gegen Korruption zu übergeben. Der Organisator der Demonstration, Joshua Chisa Mbele, Leiter der Nichtregierungsorganisation „Citizens Against Impunity and Corruption“, prangerte die brutale Reaktion der Polizei auf die, wie er sagte, "friedlichen" Demonstranten an.
(L.M.) (Fides 8/3/2022)


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