ASIEN/CHINA - SARS: SPENDENKOLLEKTE ALLER FÜNF RELIGIONEN ZUR BEKÄMPFUNG DER EPIDEMIE IN DER PROVINZ HEBEI

Montag, 19 Mai 2003

ShiJiaZhuang (Fidesdienst) – Die Mitglieder der verschiedenen Religionen in China versuchen zur Eindämmung der lebensgefährlichen Lungenkrankheit SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) beizutragen. Wie die Redaktion der größten katholischen Zeitung Faith dem Fidesdienst mitteilte, haben Vertreter der fünf großen chinesischen Religionen (Katholiken, Buddhisten, Protestanten, Muslime und Taoisten) der chinesischen Provinz Hebei im Rahmen eine Kollekte in Höhe von insgesamt 90.000 Yuan (über 10.000 Euro) an das örtliche Büro für ethnische und religiöse Angelegenheiten übergeben. Die von den Gläubigen der fünf Religionen zur Verfügung gestellten Spendengelder sollen den SARS-Kranken und dem Pflegepersonal der Krankenhäuser, in denen SARS-Patienten behandelt werden, zukommen.
Neben der materiellen Hilfe werden Katholiken auch durch konkrete Gesten aktiv. Viele Priester und Schwestern haben ihre Vorgesetzten gebeten „an vorderster Front“ tätig werden zu dürfen: sie möchten den SARS-Patienten geistlichen Beistand leisten.
Pfarrer Liu Bao Cai aus Cheng De in der Provinz Hebei erklärt gegenüber dem Fidesdienst: „Ich bin gläubig. Deshalb gibt es für mich Pflicht und Verantwortung. Ich bin jederzeit bereit, geistlichen Beistand zu leisten und SARS-Patienten die Sakramente zu spenden.“ Drei Priester aus dem Priesterseminar in Hebei haben ein spezifisches Handbuch zum christlichen Umgang mit SARS mit dem Titel „Praxis des christlichen Zusammenlebens, die Bekämpfung von SARS“ veröffentlicht.
Allein in der Provinz Hebei haben 14 Krankenschwestern um die Entsendung in Krankenhäuser gebeten, in denen SARS-Patienten behandelt werden. Für Li Ting, Li Hai Yan, Zheng und Gui Ju von der Kongregation der Kleinen Schwestern von der hl. Theresa vom Kinde Jesu, ging dieser Wunsch bereits in Erfüllung. „Als katholische Krankenschwester fühle ich mich in diesem Moment der Krise zum Einsatz im Kampf gegen SARS verpflichtet, wenn ich damit Menschenleben retten kann“, erklärt Schwester Li Hai Yan gegenüber der Faith-Redaktion, „Ich empfinde dies als eine ausgezeichnete Gelegenheit wahre Nächstenliebe und vollkommene Hingabe zu praktizieren“. Ihre Mitschwester Huang Su Ying sagte: „Gemäß des Charisma unseres Ordens sollen wir in unserer Gemeinschaft die Heiligkeit anstreben und außerhalb der Gemeinschaft dem Herrn Ehre erweisen, indem wir anderen helfen. Die Bekämpfung Von SARS ist ein ausgezeichnetes Tätigkeitsfeld für die Praxis der Nächstenliebe“. Diese Gesten der katholischen Gläubigen wurden von einheimischen Behörden und dem Gesundheitsamt begrüßt.
(Fidesdienst, 19/5/2003 – 33 Zeilen, 362 Worte)


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