Abuja (Agenzia Fides) - In der Nacht vom 25. Februar wurden etwa 300 Schülerinnen der “GGSS Jangebee Secondary School” im Bundesstaat Zamfara im Nordwesten Nigerias von bewaffneten Männern entführt. Dies bestätigen die Lehrer und Eltern der Mädchen, wonach gegen Mitternacht hundert bewaffnete Männer an Bord von Geländefahrzeugen und Motorrädern auf das Gelände der Schule kamen. Die Behörden des Bundesstaates Zamfara geben unterdessen an, die genaue Anzahl der Entführten noch nicht zu kennen.
Am vergangenen 16. Februar waren in einer weiterführenden Schule in Kagara im nigerianischen Bundesstaat Nordnigeria mindestens 27 Schüler, ein Lehrer und sechs Mitglieder seiner Familie von bewaffneten Männern entführt wurden. Am 23. Februar starben mindestens 16 Menschen bei einem Anschlag auf die Vororte von Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno. Mit einem Video bekannte sich die mit Boko-Haram verbündeten „Jamā'at Ahl as-Sunnah lid-Da'wah wa'l-Jihād”unter der Leitung von Abubakar Shekau, zu der Tat.
Die Mängel der Bundesbehörden und einzelner Staaten bei der Gewährleistung der Sicherheit führt dazu, dass immer mehr Selbstverteidigungseinheiten entestehen, die von den örtlichen Gemeinden unterstützt werden. Dieses Phänomen trage zur Schwächung der nationalen Einheit bei, beklagen die nigerianischen Bischöfen vor kurzem. “Viele ethnische Gruppen schlagen lautstark die Kriegstrommeln und fordern nicht nur mehr Autonomie, sondern entfernen sich auch endgültig von der föderativen Staatsform, in die sie jegliches Vertrauen und Zugehörigkeitsgefühl verloren haben. Forderungen nach ethnischer Sezession sollten nicht ignoriert oder auf die leichte Schulter genommen werden", heißt es in einer Erklärung der nigerianischen Bischofskonferenz (vgl. Fides 24/2/2021). Laut den Bischöfen "steht Nigeria kurz vor dem Zusammenbruch" und droht auseinanderzubrechen.
(L.M.) (Fides 26/2/2021)