ASIEN/NEPAL - KATHOLISCHE PRIESTER, ORDENSLEUTE UND LAIEN SCHEUEN BEI IHREM ENGAGEMENT WEDER GEFAHREN NOCH DROHUNGEN

Dienstag, 30 September 2003

Kathmandu (Fidesdienst) – Auf die rund 500 Kilometer südlich der Hauptstadt gelegenen Okherey-Mission der Schwestern von der Seligen Jungfrau Maria in Dharan wurde jüngst von maoistischen Rebellen ein Brandanschlag verübt. Bei dem Attentat wurde niemand verletzt. „Trotz der Risiken und Gefahren, die sie bei ihrer pastoralen Tätigkeit eingehen engagieren sich katholische Priester, Ordensleute und Laien in Nepal weiterhin vor allem im Erziehungsbereich“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche im Gespräch mit dem Fidesdienst.
„Gegenwärtig machen wir uns Sorge um unser Personal, das in Schulen und Wohlfahrtseinrichtungen tätig ist und nicht geschützt wird: die Situation könnte mit einer Wiederaufnahme der Feindseligkeiten enden“, so der Beobachter.
Die katholische Gemeinde in Nepal hofft, dass der vor wenigen Tagen von den maoistischen Rebellen bekannt gegebene Waffenstillstand von Dauer sein wird und damit einen ersten Schritt in Richtung Friedensvereinbarungen darstellen kann. Die im Februar 2003 aufgenommenen Verhandlungen stehen derzeit still, da die nepalesische Regierung, die im Juni 2003 die Amtsgeschäfte übernommen hat, die Autonomieforderungen der Rebellen ablehnt.
In Nepal befinden sich derzeit insgesamt 23 Schulen in Trägerschaft der katholischen Kirche. Außerdem werden die in Aufnahmelagern in Ostnepal lebenden insgesamt 35.000 Flüchtlinge aus Buthan seit 1992 vom Jesuit Refugees Service betreut. Bei der gegenwärtigen Versammlung des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen in Genf hatte der UN-Hochkommissar Ruud Lubbers bekannt gegeben, man werde Maßnahmen ergreifen, die zu einer definitiven Lösung der „absolut unzumutbaren“ Situation der rund 100.000 in Nepal lebenden Flüchtlinge aus Buthan beitragen sollen.
Katholische Missionen und Schulen in Nepal standen in den vergangenen Jahren oft im Kreuzfeuer des Bürgerkriegs zwischen den Regierungssoldaten und maoistischen Rebellen, bei dem bisher insgesamt über 8.000 Menschen starben. Mehrere Schulen, vor allem in den abgelegenen Bergregionen mussten vorübergehend geschlossen werden. Doch auf Anfrage der Eltern und Bitte der Schüler wurde der Unterricht trotz der immer noch gefährlichen Lage bereits wieder aufgenommen.
In Nepal leben insgesamt rund 6.000 Katholiken. Die Mission Nepal wurde 1983 errichtet und den Jesuiten anvertraut. 1996 wurde sie in den Rang einer Apostolischen Präfektur erhoben. (PA) (Fidesdienst, 30/9/2003 – Zeilen, Worte)


Teilen: