OZEANIEN/SALOMONEN - Nach der Wahl des neuen Premierministers hoffen die Menschen wieder auf Frieden und soziale Gerechtigkeit

Montag, 15 Mai 2006

Honiara (Fidesdienst) - Die Menschen auf den Salomonen hoffen wieder auf Frieden, nachdem die Situation nach der Wahl des neue Premierministers durch das Parlament des Landes am 4. Mai. Sein Amtsvorgänger musste nach Unruhen von seinem Amt zurücktreten: bei der Neuwahl konnte der Oppositionskandidat Manasseh Sogavare insgesamt 28 Stimmen auf sich vereinigen, während der Gegenkandidat nur 22 Stimmen bekam. Damit wurde auf den Salomonen innerhalb von drei Wochen zweimal ein neuer Ministerpräsident gewählt. Nach der Wahl von Snyder Rini am 18. April war es im Ganzen Land zu einer Welle der Gewalt gekommen. Die Gewalt hatte sich dabei vor allem gegen die Stadtviertel gerichtet, in denen ausländische Geschäftsleute (vor allem aus Taiwan) angesiedelt sind, denen die Opposition vorwirft, die Parlamentarier mit der Zahlung von Schmiergeldern zur Wahl Rinis bewegt zu haben, der sich doch im Anschluss zum Rücktritt gezwungen sah. Unterdessen haben australische und neuseeländische Einheiten der Hilfsmission auf den Salomonen (RAMSI) die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, um neue Unruhen zu verhindern.
Bei einer Pressekonferenz nach seiner Wahl, hatte Sogavare erklärt, er werde sich vor allem für die Versöhnung im Land einsetzen, wo es in der Vergangenheit immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Milizen der verschiedenen Volksstämme gekommen war. Als Abgeordneter der kleinen Insel Choiseul fühle er sich unabhängig, sowohl von den Einwohner der Insel Guadalcanal, auf der sich die Hauptstadt Honiara befindet, als auch von den Zuwanderern aus der benachbarten Inseln Malaita, den beiden Volksgruppen, die hauptsächlich an den Unruhen der vergangenen Tage beteiligt waren. Außerdem befürworte er die regionale militärische Mission unter Leitung Australiens, die seit 2003 auf der Insel stationiert ist und der es gelang, nach den jüngsten Unruhen die Ordnung wieder herzustellen.
Die Ortskirche fordert die Bürger des Landes unterdessen weiterhin zur Versöhnung und zum Verzicht auf Gewalt auf. Vielmehr sei die Bereitschaft zur Vergebung erforderlich. Einen Aufruf zu Frieden und Versöhnung lancierten die Religionsführer der verschiedenen Konfessionen und Glaubensgemeinschaften der Salomonen auch in einem gemeinsamen Appell nach den Unruhen der vergangenen Woche. Dabei verurteilten sie die Gewalt und betonten, dass das Land Harmonie brauche und der Konflikt deshalb um jeden Preis vermieden werden müsse. Der Aufruf zur Frieden und Vergebung wurde auch von Erzbischof Adrian Smith von Honiara wiederholt. (Fidesdienst, 15/05/2006 - 32 Zeilen, 377 Worte)


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