Kairo (Fides) - Wenige Stunden vor Beginn der ägyptischen Parlamentswahlen, die für Samstag, den 24. und Sonntag, den 25. Oktober geplant sind, bekräftigen verschiedene koptisch-orthodoxe Bischöfe in ähnlichen lautenden Erklärungen die “Äquidistanz” der koptischen Kirche gegenüber den Kandidaten und Parteien fordern alle Bürger auf, ihren staatsbürgerlichen Sinn und ihre Verbundenheit mit dem Heimatland unter Beweis zu stellen, idem sie ihr Wahlrecht ausüben. Der koptisch Orthodoxe Bischof Makarios von Minya, erinnerte daran, dass die Teilnahme an den Wahlen ein Gefühl der Zugehörigkeit zum Ausdruck bringt und gleichzeitig eine "bürgerliche Pflicht" und ein "göttliches Recht" darstellt. Bischof Stephanos, koptisch-orthodoxer Bischof von Beba, wiederholte in seiner Botschaft vor den Wahlen, dass die Kirche keine Präferenzen für Kandidaten oder Parteien ausdrückt, in der Hoffnung, dass die Wahlbeteiligung hoch sein wird und dass lange Wählerreihen vor den Wahllokalen der internationalen Gemeinschaft ein konkretes Bild der Stärke und des Zusammenhalts in Ägypten vermitteln.
In den letzten Wochen hatte die Kandidatur des koptisch-orthodoxen Priesters Paula Fouad bei den Parlamentswahlen eine kontroverse Debatte ausgelöst (vgl. Fides 01/10/2020).
In der Vergangenheit hatten in Ägypten mehrere Priester und Bischöfe aktiv an der Politik teilgenommen, da in der koptisch-orthodoxen Kirche nur Mönche verpflichtet sind, ein direktes und persönliches politisches Engagement zu vermeiden.
Die Wahl der Volksvertreter in den verschiedenen Regionen des Landes findet in verschiedenen Phasen statt und endet am 8. November. Bei den vorangegangenen Parlamentswahlen 2015 wurden nach Berichten von “CoptsToday” 36 der 568 verfügbaren Sitze orthodoxen koptischen Kandidaten zugewiesen.
(GV) (Fides 23/10/2020).