ASIEN/HEILIGES LAND - Lateinisches Patriarchat Jerusalem präsentiert neue “Statuten”

Dienstag, 29 September 2020 mittlerer osten   ortskirchen   wirtschaft   schule  

abouna.org

Jerusalem (Fides) – Ein leicht verständliches und einheitliches Instrument zur Regulierung der "internen Angelegenheiten" des lateinischen Patriarchats von Jerusalem, soll die Verwaltung der verschiedenen Institutionen des Patriarchats mit dem kanonischen Recht und den jüngsten Bestimmungen des Heiligen Stuhls in Einklang bringen. In dieser Absicht wurde das erste "Statut des lateinischen Patriarchats von Jerusalem" konzipiert und geschaffen, das das Ergebnis der Umstrukturierung der Institutionen des Patriarchats ist, die 2016 von Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, Apostolischer Administrator des Patriarchats, auf den Weg gebracht wurde.
Das Statut ist in drei Abschnitte unterteilt und enthält - wie Erzbischof Pizzaballa in der am 4. Juni 2020 unterzeichneten Einführung erklärt - klare und eindeutige Bestimmungen über die geistige, pastorale und wirtschaftliche Dimension des Patriarchats. Das neue Instrument zielt auch darauf ab, die von den verschiedenen Patriarchen im Laufe der Zeit eingeführten Bestimmungen organisch neu zu ordnen und sie an den aktuellen rechtlichen und kirchenrechtlichen Rahmen anzupassen, der das Funktionieren katholischer kirchlicher Institutionen regelt. Nach einer Einführung in die Identität und Mission des Patriarchats - so die Website abouna.org - definiere das Statut die Pflichten und Aufgaben des Patriarchen, der Bischöfe und Priester, der Mitarbeiter, der Beiräte und der kirchlichen Gerichte. Spezifische Unterabschnitte sind auch der Funktionsweise von Institutionen gewidmet, die mit dem Patriarchat in Verbindung stehen, wie das Seminar des Patriachats in Beit Jala und die verschiedenen Schulen des Patriarchats. Besondere Sorgfalt wird darauf verwendet, Hinweise auf die Transparenz und die wirtschaftlich-finanzielle Nachhaltigkeit aller Einrichtungen und Aktivitäten zu gewährleisten, die unter die Kontrolle des Patriarchats gestellt sind (Pfarreien, Schulen, Universitäten, Wohlfahrtseinrichtungen).
Bereits im Juni 2018 (vgl. Fides 20/6/2018) hatte Erzbischof Pierbattista Pizzaballa einen Wirtschaftsrat als beratendes Gremium eingerichtet, der das Patriarchat bei der Verwaltung von Finanz-, Wirtschafts- und Verwaltungsangelegenheiten unterstützen soll. Dem Rat, der mehrmals im Jahr zu einer Plenarsitzung einberufen wird, gehören neben dem Patriarchen (oder dem Apostolischen Administrator) und dem Ökonomen des Patriarchats auch aus sechs Laien an, stellvertretend für Jordanien (3), Israel (1), Jerusalem (1) und Palästina(1), alle Experten des Wirtschafts- und Finanzsektors.
In den letzten Jahren musste sich das lateinische Patriarchat von Jerusalem insbesondere auch mit den administrativen und finanziellen Problemen befassen, die den Bau und die Gründung der amerikanischen Universität von Madaba (Amarican University of Madaba, AUM), der mit dem Patriarchat verbundenen und am 30. Mai 2013 in Anwesenheit von König Abdallah II. von Jordanien eingeweihten Universität, geprägt hatten. In einem an alle Mitglieder des lateinischen Patriarchats zu Beginn der Fastenzeit 2017 gerichteten Brief hatte Erzbischof Pizzaballa unter anderem geschrieben, dass in der jüngeren Vergangenheit "Fehler gemacht wurden, die das Leben des Patriarchats finanziell und administrativ beeinträchtigt haben. Vor allem in Bezug auf die American University of Madaba haben wir in einigen wichtigen Bereichen Fehler gemacht, vielleicht weil wir uns nicht genug auf unsere Hauptaufgabe konzentriert haben: das Evangelium zu predigen und uns den pastoralen Aktivitäten zu widmen.“
(GV) (Fides 29/9/2020)


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