ASIEN/CHINA - DIE KATHOLISCHE GEMEINDE IN SCHANGDONG BEREITET FEIERN ZUR HEILIGSPRECHUNG DES CHINAMISSIONARS JOSEF FREINADEMETZ SVD VOR

Dienstag, 30 September 2003

Schandong (Fidesdienst) – Der tiefe Glaube hilft den chinesischen Katholiken auch in schwierigen Zeiten und in Zeiten der Verfolgung. Als vor mehr als einem Jahrhundert die katholische Gemeinden in der ostchinesischen Provinz Schandong von einer Typhus-Epidemie heimgesucht wurde, beteten die Menschen inständig. Damals kümmerte sich Pater Joseph Freinademetz (1852-1908) um die Pflege der Kranken. Pater Freinademetz war einer der ersten Chinamissionare der Steyler Missionare, die insbesondere in der Provinz Schandong tätig waren.
Pater Josef Freinademetz wurde 1852 in Badia (bei Brixen, Südtirol) geboren und 1875 zum Priester geweiht. Ein Jahr später trat er in die Gesellschaft vom Göttlichen Wort (Steyler Missionare) ein. 1881 wurde er in die Mission der Steyler Missionare im Süden der Provinz Schandong entsandt“. Die Einheimischen gaben ihm den chinesischen Namen Pater „Fu Ruo she“ und verglichen ihn mit Konfuzius, da er nach Ansicht der Gläubigen alle moralischen Tugenden besaß.
Auch heute noch wenden sich die katholischen Chinesen mit ihren Anliegen in schwierigen Momenten an Pater Freinademetz. Dies war auch während der SARS-Epidemie im Frühjahr dieses Jahres der Fall, als die mysteriöse Lungenkrankheit, an der hunderte Menschen starben, in China und auf der ganzen Welt Panik ausgelöst hatte.
Herr Wang, ein Katholik aus der Provinz Schandong erklärt gegenüber dem Fidesdienst: „Angesichts der Schwierigkeiten, die vor allem auch durch den Mangel an Information entstanden waren, haben die Katholiken in unserer Region um die Fürsprache von Pater Freinademetz gebeten, der selbst starb, weil er die Gläubigen vor der Typhus-Epidemie bewahren wollte.“
Der Steyler Missionar Freinademetz war bis zu seinem Tod 27 Jahre lang in der Provinz Schandong tätig. In der Provinz sind anlässlich seiner bevorstehenden Heiligsprechung verschiedene Feiern geplant: „Eine Gebetsnovene, das Rosenkranzgebet, Heilige Messen … sind die beste Weise, um unseres Heiligen und seines Lebens zu gedenken“, so ein Katholik gegenüber dem Fidesdienst. Die Gläubigen hoffen vor allem darauf, dass sie eines Tages alle gemeinsam und frei zu ihrem Heiligen beten werden können, ohne wegen ihres Glaubens von den Regierungsbeamten mit Misstrauen betrachtet zu werden. (NZ) (Fidesdienst, 30/9/2003 – 32 Zeilen, 343 Worte)


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