AFRIKA/MOZAMBIK - Cabo Delgado-Konflikt: Bischof beklagt Exzesse des Militärs

Dienstag, 18 August 2020 gewalt   bewaffnete gruppen   bischöfe  

Maputo ( Fides) – Die Staatshäupter des südlichen Afrika haben zugesagt, Mozambik bei dem Kampf gegen „Terrorismus und Gewaltangriffe“ zu unterstützen, allerdings ohne zu erklären, wie das Prozedere sein soll. Dies bestätigt ein Komuniqué,das am Ende des Gipfeltreffens der Southern African Development Community (SADC) am August veröffentlicht wurde (vgl. Fides 17/8/2020).
Die mozambikanischen Streitkräfte versuchen jetzt den Hafen von Mocimboa da Praia zurück zu erobern, nachdem am 12. August eine Gruppe bewaffneter Männer aus der „Zentralafrikanischen Provinz des Islamischen Staats“ (Iscap) die Kontrolle übernommen hatte. In der Provinz von Cabo Delgado haben die Grausamkeiten der Rebellen seit Oktober 2017 1.000 Menschenopfer und 250.000 Obdachlose verursacht.
Eine der Stimmen, die sich für die Sache der Bewohner von Cabo Delgado eingesetzt haben, ist der brasilianisch Bischof Luis Fernando Lisboa von Pemba.
Präsident Filipe Nyusi hat am Freitag, 14. August in Pemba „jene Mozambikaner beschuldigt, die gut beschützt die Leiden derer, die sie schützen auf die leichte Schulter nehmen; dazu gehören auch einige Auuländer, die aus freien Stücken in Mozambik leben, aber die mit den Menschenrechten auf der Zunge nicht das Opfer jener anerkennen, die dieses junge Vaterland aufrecht erhalten und ihren Aufenthalt in Cabo Delgado und in Mozambik im allgemeinen bewachen“. Laut verschiedener Kommentatoren bezug sich Präsident Nyusi auf den brasilianischen Bischof.
Quellen der der Kirche am Ort berichten, dass Bischof Lisboa die Exzesse des Militärs gegenüber den Jihadisten angeprangert hat; dabei seien oft auch unschuldige Zivilpersonen involviert gewesen, was aber nicht bedeute, dass er die Grausamkeiten der Aufständischen nicht kenne. Der Bischof gibt seiner Sorge Ausdruck, dass die Übergriffe seitens des Militärs Rekruten für die Aufständischen schaffen und die Unterstützung der Lokalbevölkerung auf diese Weise verlieren. Grausame Unterdrückung allein genügt nicht den Aufstand zu beenden; es gilt viel mehr zu verstehen, was die Bevölkerung wirklich braucht in einer Gegend, die oft von den Zentralbehörden übersehen wird. Das betonen verschiedene unabhängige Experten in diesem Konflikt.
(L.M.) ( Fides 18/8/2020)


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