Vatikanstadt (Fides) - Am frühen Nachmittag des 23. März 2020 starb Bischof Joseph Ma Zhongmu im Alter von 101 Jahren, Der emeritierte Bischof von Yinchuan/Ningxia wurde von der Regierung nicht anerkannt. Er war der erste und bislang einzige Bischof mongolischer Abstammung. In seiner Muttersprache hieß er Tegusbeleg. Seit 2005 lebte er zurückgezogen in der Inneren Mongolei, genau in dem Dorf Chengchuan, wo er am 1. November 1919 geboren wurde und wo er als Pfarrer diente.
Aufgrund der Entfernung zur Stadt begann Bischof Joseph Ma Zhongmu seine Grundschulausbildung erst 1931. Von 1935 bis 1947 besuchte er das Kleine Seminar in Sanshenggong und wechselte dann in das Seminar in Hohhot und schließlich in das Seminar in Datong. Er wurde am 31. Juli 1947 von Bischof Van Melchebeke, CICM, zum Priester geweiht. Nach einigen Jahren des Studiums an der Fu Ren-Universität, die sich damals in Peking befand, übte er den pastoralen Dienst in den Pfarreien Zhongwei und Genchou aus. Seit 1956 unterrichtet er zwei Jahre am Seminar in Hohhot.
Nachdem er sich 1958 geweigert hatte, der Patriotischen Vereinigung beizutreten, wurde er zu Zwangsarbeit verurteilt. Zehn Jahre später wurde er freigelassen, aber gezwungen, als Arbeiter in seinem Dorf in einer Wasserbewirtschaftungsanlage zu arbeiten. Im April 1979 wurde er rehabilitiert und konnte den Priesterdienst wieder aufnehmen. Am 8. November 1983 wurde er von Bischof Kasimir zum Bischof der mongolischen Gläubigen in Yinchuan/Ningxia.
In den Jahren seines bischöflichen Dienstes wurde Bischof Ma Zhongmu von den Gläubigen der mongolischen Gemeinschaft geschätzt und geliebt, für die er den Katechismus und andere Lehrtexte in ihre Sprache übersetzte. 2004 sandte ihm die Kongregation für die Evangelisierung der Völker ein Brustkreuz im Zeichen der Anerkennung und der Gemeinschaft. 2005 zog er sich aus dem pastoralen Dienst zurück und widmete sich mit Unterstützung einiger Gläubiger der Übersetzung des Neuen Testaments und des Römischen Messbuchs ins Mongolische.
Die Trauermesse für Bischof Joseph Ma Zhongmu wurde am 27. März in dem Dorf, in dem er lebte, von Bischof Paul Meng Qinglu von Hohhot und zwei weiteren Priestern zelebriert. Die Anwesenheit anderer Priester und Gläubiger war wegen des Risikos einer Coronavirus-Infektion nicht gestattet.
(Fides 23/5/2020)