ASIEN/BANGLADESCH - Film über das Leben des Xaverianer Missionars Marino Rigon als Koproduktion zwischen Italien und Bangladesch

Donnerstag, 20 Februar 2020 orden   missionsinstitute   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   missionare   evangelisierung   mission  

Dhaka (Fides) - „Pater Marino Rigon hat viel für die Menschen in Bangladesch getan. Wir wollten etwas Konkretes tun, um sein Andenken zu ehren, indem wir einen Film über sein Leben drehen. Diese Initiative soll den Beitrag des großen Missionars einem weltweiten Publikum bekannt machen", so Hamento Sadik, ein junger bangladeschischer Regisseur, der einen Film über den italienischen Xaverianer-Missionar Marino Rigon (1925-2017) drehen will, der 60 Jahre in der Mission in Bangladesch tätig war.
Der Film mit dem Titel "The Father: An Untold Story“ ist eine Koproduktion zwischen Bangladesch und Italien. Über 200 Schauspieler aus Italien, Neuseeland, Brasilien und Großbritannien nahmen an dem Casting teil. Die Dreharbeiten für den Film sollen im italienischen Vicenza (wo der Missionar geboren wurde) und dann in Khulna, Mongla und Jessore in Bangladesch stattfinden. Sadik arbeitet Seite an Seite mit dem italienischen Regisseur Rocco Cosentino, Executive Producer und Leiter der italienischen Crew. „Wir hatten bereits ein Treffen mit Pater Rigons Angehörigen und sie haben uns alle notwendige Unterstützung gegeben. Wir sind ihnen sehr dankbar ", so Sadik.
Pater Rigon ist in Bangladesch wegen seines herausragenden Beitrags zu Bildung, sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung, Kultur und Literatur, aber auch zum Kampf um die Unabhängigkeit Bangladeschs bekannt.
Hamento Sadik erinnert daran, dass der Missionar bereits 1957, drei Jahre nach seiner Ankunft in Bangladesch, die St. Paul's High School in Shelabunia gründete, die Sadik selbst besuchte und an der Szenen aus dem Film gedreht werden sollen. Der Film wird auch die Unterstützung des Missionars für die Förderung von Frauen und seinen humanitären Beitrag während des Unabhängigkeitskrieges von 1971 thematisieren: Im Krieg verwandelte seine Mission in ein "Feldkrankenhaus", in dem er die verwundeten Kämpfer beider Seiten behandelte. Rigon gilt dafür in Bangladesch als wahrer "Held".
Sadik berichtet über die Vorbereitungsphase: „Ich dachte, wir hätten nur wenige Schauspieler für das Vorsprechen bei der Besetzung italienischer Charaktere im Film. Doch es haben sich schon über 200 vorgestellt“.
Die Katholiken in Bangladesch freuen sich über den geplanten Film über Pater Rigon. „Wir freuen uns sehr, dass dieser Film produziert wird, unter vor allem, dass ein einem muslimischen Regisseur aus Bangladesch dafür verantwortlich ist. Pater Rigon hat der Nation ein unvergessliches Erbe hinterlassen. Seine Figur vermittelt ein hervorragendes Bild von Christen in Bangladesch", so der Katholik Milon Gomes aus Dhaka.
Pater Rigon wurde 1925 in Villaverla bei Vicenza (Italien) geboren. Er kam 1953 als Missionar nach Bangladesch, wo er 60 Jahre lang lebte, das Evangelium bezeugte und sich dabei stets um gute Beziehungen zu Menschen anderen Glaubens bemühte. Der Missionar begeisterte sich für bangladeschische Literatur: Er lernte die bengalische Sprache und begann, lokale literarische Werke ins Italienische zu übersetzen, beispielsweise die des bekannten Dichters Rabindranath Tagore, den er in Italien bekannt machte. Er hat auch zahlreiche andere literarische Werke ins Italienische übersetzt, darunter 350 Lieder und Kompositionen einheimischer Mystiker, darunter Lalon Fakir und Jasim Uddin. Viele seiner Bücher wurden später ins Französische, Spanische und Portugiesische übersetzt. 2009 wurde ihm von Premierminister Sheikh Hasina die Ehrenbürgerschaft Bangladeschs verliehen, "für seinen unermüdlichen und vorbildlichen Beitrag zur Gesellschaft".
Im 19. Oktober 2017 verstarb Pater Rigon im Alter von 92 Jahren in seiner italienischen Heimat in Vicenza, doch ein Jahr später wurde seine Leiche auf eigenen Wunsch nach Bangladesch überführt und dort in Shelabunia, Mongla, begraben.
(FC-PA) (Fides 20/2/2020)


Teilen: