NEWS ANALYSIS/OMNIS TERRA - Missionare in Taiwan: “Zwerge auf den Schultern von Riesen”

Mittwoch, 23 Oktober 2019 missionarische Öffentlichkeitsarbeit   missionare   evangelisierung  

In Taiwan geht es weniger um die "Mission der Kirche" als vielmehr um die "missionarische Kirche“. In einem Umfeld, das Christus so "wenig kennt" ist, ist es fast unmöglich, die Mission als eine Aufgabe zu verstehen, die umgesetzt werden muss. Deshalb sollte man es sich so vorstellen, wie es wirklich ist: Es geht um eine Identität, die gelebt werden muss.
Die Republik China, bekannt vor allem als Formosa oder Taiwan, ist eine tropische Insel im Südosten Chinas, etwas größer als Sizilien, mit bis zu 4.000 Metern hohen Bergen und etwa 23 Millionen Einwohnern. Das Land mit chinesischer Sprache und Kultur hat eine recht komplex politische Geschichte, die aus der Insel Formosa (dies ist der alte portugiesische Name) einen der komplexesten Fälle in der heutigen internationalen Politik macht. In seiner Verfassung bewahrt es den alten Namen der Republik China (ROC), der aus der Asche des Tausendjährigen Reiches entstand, das 1912 zerfiel. Am Ende des chinesischen Bürgerkriegs (1945-1949) kämpften die kommunistischen Truppen von Mao Ze Dong und die nationalistischen Truppen unter General Tschiang Kai Schek, der nach seiner Niederlage auf die Insel Formosa geflüchtet war und Taipeh zur neuen Hauptstadt der Republik China machte, in Erwartung der Rückeroberung der von den Kommunisten kontrollierten Gebiete. Andererseits hat die Regierung von Peking nie aufgehört, ihre Rechte auf dieser "rebellischen Insel" geltend zu machen, und den Slogan "Lasst uns Taiwan befreien" zu einem Mantra ihrer politischen Rhetorik gemacht (...)
Die katholische Kirche ist seit etwas mehr als 150 Jahren offiziell auf der Insel präsent, obwohl die ersten Missionare bereits im 16. Jahrhundert gelandet sind, die wegen ihrer Schönheit bereits damals Formosa genannt wurde. Katholiken sind dort heute eine kleine Minderheit: sie machen etwas mehr als 1% der Bevölkerung aus, während der Anteil aller Christen insgesamt bei rund 4% liegt (...)


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