Abuja (Fides) - „Die Bevölkerung befindet sich zwischen zwei Fronten: der Machtmissbrauch von Politikern, Militärs und Sicherheitskräften einerseits und Gewalt und Plünderung durch Fulani-Hirten und anderen Banditen andererseits", beklagen die Bischöfe der Kirchenprovinz Owerri (Hauptstadt des Staates Imo) im Südosten Nigerias, zu der neben der Erzdiözese Owerri auch die Suffraganbistümer Aba, Ahiara, Okigwe, Orlu und Umuahia (Hauptstadt des Bundesstaates Abia) gehören.
"Die Bevölkerung leidet unter unerhörten Drohungen einiger unserer Politiker und sogar Sicherheitsbeamten“, so die Bischöfe weiter, „Und die Situation wird durch die Raubzüge der Fulani-Nomaden und anderer Banditen noch verschlimmert ", heißt es in dem Hirtenbrief mit dem Titel "Seid stark! Habt keine Angst! "
"Jeden Tag hören wir in unseren Bundesstaaten Berichte von Entführung, Vergewaltigung, Verstümmelung, Erpressung, Landraub, Tötung und Zerstörung des Lebensunterhalts der Menschen“, beklagen die Bischöfe, „Wir hoffen weiterhin vergeblich, dass gewählte Volksvertreter und Sicherheitsbeamt unsere Bürger schützen, wie es die Verfassung vorsieht", heißt es in dem Dokument.
Eine andere alarmierende Situation, auf die die Bischöfe hinweisen, ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die dazu führt, dass "viele junge Menschen versuchen, schnell und ohne Skrupel Geld zu verdienen, und dabei ihr Leben aufs Spiel setzen, anstatt nach kreativen, innovativen und profitablen Arbeitsmöglichkeiten zu suchen".
Die Bischöfe fordern die Gläubigen in diesem Kontext nachdrücklich auf, "im Glauben und im Vertrauen auf Gott, die unsere Hauptkraftquelle darstellen, standhaft zu bleiben". Sie mahnen gleichzeitig an, dass "die offene und freundliche Haltung der Christen nicht missbraucht oder als selbstverständlich angesehen werden darf". "Die nigerianische Regierung und ihre führenden Politiker müssen die verfassungsmäßige Verpflichtung übernehmen, jeden nigerianischen Bürger unabhängig von seiner religiösen oder ethnischen Herkunft zu schützen. Andernfalls wird in Nigeria das Gefühl der nationalen Einheit gefährdet. Wenn die Regierung das Volk nicht schützt und verteidigt, werden sich die Bürger gezwungen sehen, sich selbst zu verteidigen."
Die Botschaft fordert die Christen auf, zu beten und wachsam zu bleiben, "um eine christliche Vision zu fördern und der brutalen Ideologie von Hass, Bosheit und Gewalt entgegenzuwirken".
Zu diesem Zweck soll am morgigen 30. August in den betroffenen Diözesen ein besonderer Tag des Gebets für den Frieden in Nigeria abgehalten.
(L.M.) (Fides 29/8/2019)