AFRIKA/ERITREA - Letztes katholisches Krankenhaus geschlossen

Samstag, 6 Juli 2019 verfolgung   gesundheitswesen   orden  

Asmara (Fides) - In Eritrea wurde nun auch das letzte katholische Krankenhaus geschlossen. Am Freitag, dem 5. Juli, wurden die Schwestern, die die Klinik in Zager betrieben, gewaltsam von der Polizei entfernt und die Türen mit Siegeln versehen. Den Nonnen wurde befohlen, das Krankenhaus sofort zu verlassen, und sie wurden daran gehindert, Geräte oder Ausrüstung mitzunehmen. Das Krankenhaus leistete Geburtshilfe und allgemeine medizinische Hilfe für das Dorf Zager, das etwa dreißig Kilometer von der Hauptstadt Asmara entfernt liegt.
In den letzten Wochen wurden bereits 22 katholische Krankenhäuser und Kliniken geschlossen. Einige Beobachter lesen in dieser Welle der Beschlagnahmen eine Antwort des Regimes unter Isayas Afeworki auf die Kritik der Kirche an der Regierung. In ihren Hirtenbriefen forderten die katholischen Bischöfe tiefgreifende politische Reformen in dem Land, das derzeit keine Verfassung besitzt und in dem nie weder Präsidentschafts- noch Parlamentswahlen stattgefunden haben.
Die Regierung hat geantwortet, dass die Schließungen im Einklang mit den 1995 eingeführten Bestimmungen stehen, die die Aktivitäten religiöser Einrichtungen angefangen bei Schulen über landwirtschaftliche Projekte und Krankenhäusern bis hin zur Altenpflege einschränken. Am Donnerstag, den 4. Juli, wurde eine weitere Gruppe von Ordensfrauen, die im Süden des Landes eine Gesundheitseinrichtung betreiben, aufgefordert, die Einrichtung zu verlassen. Eine Schwester sagte, ihr Herz sei gebrochen: "Diese Handlung schmerzt die einfachen Menschen viel mehr als unsere religiösen Einrichtungen."
(E.C.) (Fides, 06/07/2019)


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